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Werder (Havel): Route mit Ausblick

Letzte Lücke geschlossen. Werders Obstpanoramaweg ist jetzt komplett

Werder (Havel) - Seit dem Jahr 2004 ist in vielen kleinen Etappen gebaut worden:  Jetzt ist der der insgesamt 15 Kilometer lange Werderaner Obstpanoramaweg komplett. Am gestrigen Mittwoch wurde das letzte 450 Meter lange Teilstück zwischen der Autobahnbrücke und der B1 in Derwitz offiziell freigegeben. Der zumeist drei Meter breite Asphaltweg ist vor allem ein Angebot für Ausflügler, die mit dem Fahrrad unterwegs sind und die schönsten Ausblicke ins Werderaner Havelland suchen.

Die Route führt vom Petzower Lenné-Park kommend am Glindower See vorbei nach Glindow und zur Glindower Platte, von wo es quer durch die Obstflur weiter bis nach Derwitz geht. Vom 69 Meter hohen Karfunkelberg bietet sich der beeindruckendste Blick auf die von den Obstbauern kultivierte Landschaft. Am Wegesrand können eine nach historischen Vorbildern angelegte Etagenobstfläche, Streuobstwiesen, eine der größten zusammenhängenden Kirschplantagen Deutschlands und orange leuchtender Sanddorn bewundert werden. An zwölf Wegmarken wie der früheren Telegrafenstation, dem Ziegeleimuseum und dem Derwitzer Otto-Lilienthal-Denkmal gibt es Schautafeln mit Karten und geschichtlichen Erläuterungen. Entlang der Wegstrecke wird auch auf Obstbauern und Landwirte verwiesen, die teilweise ihre Produkte in eigenen Hofläden anbieten.

„Für die touristische Entwicklung unserer Stadt ist der Panoramaweg von großer Bedeutung“, sagte Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß, bevor sie am Mittwoch gemeinsam mit dem Derwitzer Ortsvorsteher Klaus Behrendt und Bauleiter Gisbert Fritsche das Flatterband an der Einmündung zur B1 gleich neben der Gaststätte „Fliegendes Roß“ durchschnitt. Dass es so lange bis zum vollständigen Ausbau des Panoramawegs dauerte, hat auch etwas damit zu tun, dass er ein wertvolles Nebenprodukt der Flurneuordnung zwischen Glindow und Derwitz ist. Die zahlreichen und durch die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften mit Wegen überplanten Flurstücke müssen dabei sinnvoll und gerecht an die Alteigentümer verteilt werden: Ein komplizierter Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Nicht zuletzt dient der Panoramaweg auch den Landwirten und Obstbauern als Erschließungsstraße – ansonsten ist er für den Autoverkehr gesperrt. Im Winter ist er nach ausgiebigem Schneefall von Skilangläufern auch schon einmal mit einer Loipe überzogen worden.

Laut Saß sind für den Ausbau des Weges während der vergangenen Jahre insgesamt 1,55 Millionen Euro ausgegeben worden, ein Großteil davon kam aus den Fördertöpfen für ländliche Entwicklung. Der letzte Teilabschnitt kostete 135 000 Euro, wovon 75 Prozent gefördert wurden. Ortsvorsteher Behrendt freut sich besonders darüber, dass an der Gaststätte „Fliegendes Roß“ zusätzlich noch ein Rastplatz für Radfahrer eingerichtet wurde. „Immer öfter kommen jetzt große Gruppen von 20 oder 30 Radlern“, hat er beobachtet. In Derwitz können sie sich mit Vitaminen eindecken, denn dort gibt es noch drei Obstbauern und einen ganzjährig geöffneten Hofladen.

Demnächst wird es vom Panoramaweg in Derwitz auch eine weitere Verbindung zum überregionalen Havelradweg geben. Derzeit wird dafür ebenfalls im Zuge der Flurneuordnung ein weiteres Teilstück zwischen Krielow und Schmergow ausgebaut. Die Freigabe könnte bereits Anfang des nächsten Jahres erfolgen, kündigte Behrendt an.Hagen Ludwig

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