zum Hauptinhalt

Stahnsdorf will Pläne für Windräder einschränken: Nur 150 statt 200 Meter hoch

Stahnsdorf - Stahnsdorf will den von Investoren geplanten Bau von elf 200 Meter hohen Windrädern im Windeignungsgebiet Genshagener Heide einschränken: Die Höhe soll mit Rücksicht auf die Ortslage Sputendorf auf 150 Meter begrenzt werden. Auch an den von Windkraftbetreibern gewünschten Standorten soll es mit Rücksicht auf den westlich liegenden Ortsteil Sputendorf Änderungen geben: Die Windräder sollen möglichst weit nach Osten verschoben werden.

Stahnsdorf - Stahnsdorf will den von Investoren geplanten Bau von elf 200 Meter hohen Windrädern im Windeignungsgebiet Genshagener Heide einschränken: Die Höhe soll mit Rücksicht auf die Ortslage Sputendorf auf 150 Meter begrenzt werden. Auch an den von Windkraftbetreibern gewünschten Standorten soll es mit Rücksicht auf den westlich liegenden Ortsteil Sputendorf Änderungen geben: Die Windräder sollen möglichst weit nach Osten verschoben werden. Die Gemeindevertretung brachte am Donnerstagabend einen entsprechenden Bebauungsplanentwurf auf den Weg.

In der Stahnsdorfer Gemarkung liegen 130 Hektar des insgesamt 300 Hektar großen, neuen Windeignungsgebietes „Genshagener Heide“. Die anderen, östlich liegenden Zipfel haben Teltow und Großbeeren abbekommen. In Teltow sind bereits vier neue Windräder im Eignungsgebiet aufgestellt worden. Ein weiteres wurde in Großbeeren beantragt, wo sich aus früherer Zeit bereits Windräder befinden. Auch für die Gemarkung Stahnsdorf werden im Landesumweltamt zurzeit Anträge für fünf Windräder der Berliner Stadtwerke bearbeitet. Weitere Investoren stehen vor der Tür.

Stahnsdorf will deren Pläne nicht gänzlich verhindern, den im Regionalplan vorgegebenen Rahmen aber einschränken. Dazu wurde am Donnerstag auch der Entwurf eines Teilflächennutzungsplans beschlossen. Die Gemeinde hatte die Planverfahren wegen der Abweichungen zum Regionalplan Havelland-Fläming, der zum Beispiel keine Höhenbegrenzung vorsieht, lange Zeit ruhen lassen.

Im Oktober wurde der Regionalplan wirksam, darin sind für die Region 24 Konzentrationsflächen für neue Windfarmen festgelegt worden. Da es Klagen dagegen gibt, fürchte die Gemeinde, dass er unwirksam wird, wie aus Rathausvorlagen hervorgeht. Dann könnten sich Windräder auf Grundlage der Privilegierung im Baugesetzbuch weitgehend unkontrolliert in Stahnsdorf ausbreiten. Mit der kommunalen Bauleitplanung will man das verhindern – und der Windenergienutzung dennoch Raum verschaffen.

Es solle ein „möglichst hoher Energieertrag bei geringstmöglicher Beeinträchtigung für die Anwohner und das „Schutzgut ,Natur und Landschaft’“ erzielt werden, heißt es in den Planungsunterlagen. Die Betreiber wünschten sich zwar 200 Meter hohe Windräder und von den Gemeindeplänen abweichende Standorte. Aufgrund des Landschaftsbildes und der Einwohner-Belastung wolle man davon aber abweichen. Für die Planverfahren und Gutachten nimmt Stahnsdorf laut Rathaus gut 100 000 Euro in die Hand. Die Gemeindevertretung fügte sich mit den beiden Beschlüssen am Donnerstag dennoch eher ins Unausweichliche, als dass sie sich einen neuen Windpark herbeisehnt.

Sven Püstow (Wir Vier), Ortsvorsteher des ebenfalls stark betroffenen Stahnsdorfer Ortsteils Schenkenhorst, sagte, es sei „schade, dass die Gemeinde zu diesem Mittel greifen muss“. CDU-Fraktionschef Daniel Mühlner erklärte, dass die Möglichkeiten zur Einflussnahme durch die Privilegierung der Windkraft sehr begrenzt sei. Dennoch sei es, so Mühlner, positiv, dass man die bestehenden Spielräume der kommunalen Planungshoheit nutze, um die Pläne der wartenden Investoren auf ein „halbwegs verträgliches Maß einzudampfen“. Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false