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Das Ziel erreicht. Die Bewohner der Keramischen Werkstätten können sich nach langer Bauzeit an der Glindower Wassermühle endlich wieder auf ihre Kunst konzentrieren.

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Keramik & Kulturgut Glindow öffnet seine Türen am Sonntag: Keine Baustelle mehr

Werder (Havel) - Einer mag es filigran, der andere archaisch, einer grafisch, der andere bunt. Das Keramik & Kulturgut in Glindow präsentiert mit seinen fünf Künstlern ein ganzes Spektrum an Kunstwerken und kunstfertigem Geschirr aus Ton und Porzellan.

Werder (Havel) - Einer mag es filigran, der andere archaisch, einer grafisch, der andere bunt. Das Keramik & Kulturgut in Glindow präsentiert mit seinen fünf Künstlern ein ganzes Spektrum an Kunstwerken und kunstfertigem Geschirr aus Ton und Porzellan. Julia und Claudia Winter, Mike Wagner, Martin und Jule Grade heißen die fünf Profis, die sich nach ihrem Studium nach einem gemeinsamen Schaffensort umgesehen hatten und vor fünf Jahren an der alten Wassermühle in Glindow fündig geworden sind.

Nach anstrengender Bauzeit sind Wohnhaus und Werkstätten in früheren Remisen des Mülleranwesens im vorigen Jahr fertiggeworden. „Inzwischen können wir uns wieder ganz auf die Kunst konzentrieren“, sagt Claudia Winter. Mit welchem Vergnügen, mit welchem Augenzwinkern, aber auch mit welcher Energie und Ernsthaftigkeit die unterschiedlichen Keramiker das tun, kann man sich zur Sommerausstellung am Sonntag, 3. Juli, anschauen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der neue Atelierstandort seine Türen öffnet. Erstmals aber würden nicht die baulichen, sondern die künstlerischen Fortschritte der hier Lebenden im Mittelpunkt stehen, so Claudia Winter. Man hoffe, das kreativ sanierte und möblierte Gut noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Zwar gibt es immer wieder Schaulustige und erste Fans, die regelmäßig am Eingang zur Alpenstraße vorbeischauen. Doch 90 Prozent der Erlöse würden die Künstler noch draußen auf Märkten erzielen, sagt Julia Winter.

Die fünf Keramiker sind zwischen 28 und 39 Jahre alt, alle aus demselben Jahrgang der renommierten Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen (Rheinland-Pfalz). Die Könnerschaft zeigt sich in der Qualität, aber auch Originalität der Werke zwischen Gebrauchskeramik und entrückter Raumkunst. Da ist Mike Wagner, der seine Tassen und Becher mit einer Siebdrucktechnik mit Tiermotiven und dichten Mustern bedruckt. Da ist Martin Grades fossile Muschelkunst und Jule Grade, deren klarweiße Porzellane munter mit schwarzen Pusteblumen darauf korrespondieren. Da ist Julia Winter, die nach einem Korea-Besuch ihre filigranen Vasen inzwischen mit zartblühenden Pfirsichästen bemalt. Oder Claudia Winter, die nach der Geburt ihres Sohnes wieder richtig loslegt und mit ihrer fein stilisierten Malkunst nun auch ihr Kindergeschirr verschönert.

In jedem der fünf individuell eingerichteten Ateliers findet man Stücke, die man sofort einpacken möchte – und am 3. Juli von 11 bis 18 Uhr auch kann. Zur Ergänzung haben die Keramiker die Schmuckdesignerin Maren-Sahl Bauer zu ihrer Sommerausstellung eingeladen. Kinder können sich mit Ton ausprobieren, während sich die Eltern umschauen – oder mitprobieren. Viele der Kulturgut-Bewohner bieten auch Workshops und Keramikkurse in der Region an. Außerdem wird zugleich am Jahnufer der zweite Tag des Kirsch- und Ziegelfestes gefeiert.

Und immer noch hoffen die fünf Künstler, dass vielleicht mal Interessenten für die alte Wassermühle unter ihren Gästen sind, die immer noch auf ihre Sanierung wartet. Eine Nutzung als Kulturherberge böte sich ebenso an wie ein Therapiezentrum, eine Wohngenossenschaft oder ein Bioladen, überlegt Claudia Winter. „Wir würden hier gern noch was haben, das passt.“ Henry Klix

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