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Mehr Platz zum Feiern? Der Dorfplatz nach den Fällmaßnahmen.

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Stahnsdorf: Rathaus verteidigt Umgestaltungskonzept: Kahlschlag am Dorfplatz kritisiert

Stahnsdorf - Wird hier eine einzigartige Kulisse zerstört? Oder Raum für die Neugestaltung geschaffen?

Stahnsdorf - Wird hier eine einzigartige Kulisse zerstört? Oder Raum für die Neugestaltung geschaffen? Um Baumfällungen am Dorfplatz in Stahnsdorf hat sich ein handfester Streit entbrannt. Der Vorsitzende des Regionalen Gewerbevereins, Georg Lehrmann, sprach gestern von „Kahlschlag“. Alle fünf alten Nadelbäume rund um die Kirche seien gefällt worden. Laut Lehrmann haben sie den Dorfplatz seit Jahren geprägt. Der Gewerbeverein ist Ausrichter des alljährlichen Adventsmarktes in Stahnsdorf. Der Markt habe auch von der anheimelnden Kulisse mit den hohen Tannen vor der Dorfkirche gelebt, so Lehrmann am gestrigen Dienstag gegenüber den PNN.

„Als es im Vorfeld der 750-Jahr-Feier der Gemeinde darum ging, einen Baum zugunsten eines Festzelts zu fällen, tat sich die Gemeindeverwaltung sehr schwer“, so Lehrmann. Aktuell hingegen habe man aber alles andere als den Eindruck von Behutsamkeit. Lehrmann versteht es nicht: Der gewohnte Gesamtanblick sei radikal verändert worden. Es werde selbst mit Nachpflanzungen Jahre dauern, das Antlitz des Dorfplatzes wiederherzustellen. „Wenigstens einige der alten Bäume hätte man doch stehen lassen können.“

Das Stahnsdorfer Rathaus reagierte auf PNN-Anfrage mit einer Pressemitteilung zu dem Thema. Überschrift: „Erste Stufe des Pflege- und Entwicklungskonzepts am Dorfplatz umgesetzt“. Demnach sei durch die Fällungen Raum für die Neugestaltung geschaffen worden, die Neubepflanzung sei der nächste Schritt, so Rathaussprecher Stephan Reitzig. „Die Stahnsdorfer Dorfmitte soll künftig als solche mehr nutzbar und erlebbar werden.“

So seien in einem späteren Schritt auch neue Fußwege zur besseren Besucherleitung vorgesehen. Vor allem im südlichen Teil sollen bestehende Fußwege durch einen neuen Oberflächenbelag aufgewertet werden. „Neuanpflanzungen sind selbstverständlich Teil des Konzepts“, teilte Reitzig weiter mit.

Hintergrund der Umbauarbeiten sei die Tätigkeit der Agendagruppe „Historischer Ortskern“, auf deren Betreiben in den Vorjahren gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung ein Pflege- und Entwicklungskonzept erarbeitet worden sei. Am Ende eines intensiven Beratungsprozesses sei von der Gemeindevertretung im November beschlossen worden, in die Umsetzung zu gehen. Hierfür seien 130 000 Euro in den Gemeindehaushalt eingestellt worden. Unterm Strich gehe es darum, sich dem historischen Zustand des Platzes anzunähern. Dazu Lehrmann: „Dann müssen aber bitteschön auch die Kutschen wieder fahren.“ 

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