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Potsdam-Mittelmark: Fliegerbombe in Stahnsdorf entdeckt A 115 muss am Mittwoch komplett gesperrt werden

Stahnsdorf/Kleinmachnow - Zum dritten Mal innerhalb von anderthalb Jahren muss die Autobahn A 115 zwischen der Potsdamer Nutheschnellstraße und Kleinmachnow wegen eines Bombenfunds in beiden Richtungen gesperrt werden. Im Stahnsdorfer Wald südlich von Dreilinden wurde eine US-amerikanische Fliegerbombe aus dem 2.

Stahnsdorf/Kleinmachnow - Zum dritten Mal innerhalb von anderthalb Jahren muss die Autobahn A 115 zwischen der Potsdamer Nutheschnellstraße und Kleinmachnow wegen eines Bombenfunds in beiden Richtungen gesperrt werden. Im Stahnsdorfer Wald südlich von Dreilinden wurde eine US-amerikanische Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Sie soll am Mittwoch ab 12 Uhr entschärft werden. Voraussichtlich bis 14 Uhr wird dazu die Autobahn gesperrt werden müssen, teilte die Stahnsdorfer Rathaussprecherin Lena Knote gestern mit. Auf dem Teltowkanal wird der Schiffsverkehr unterbrochen.

Im Sperrkreis von 900 Metern zur Fundstelle werden die Bewohner mehrerer Häuser, vor allem in der Siedlung Dreilinden in Kleinmachnow, evakuiert, auch der Rand des Gewerbegebiets Dreilinden und ein Campingplatz sind betroffen. Der betreffende Waldbereich darf ab 8 Uhr nicht betreten werden.

Die fünf Zentner schwere Bombe stammt offenbar aus jenen Kriegstagen, als die US-Army versuchte, die Brücken des Teltowkanals zu sprengen. Die Kriegsspuren sind bis heute gegenwärtig, sagte Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Brandenburg gestern gegenüber den PNN. Das Waldareal, das dem Forstamt Grunewald gehört, sei voll von Bombentrichtern. Auch die Ausbruchversuche der Wehrmacht aus Berlin zum Kriegsende, die am Teltowkanal von der Sowjetarmee verhindert wurden, haben Spuren hinterlassen. „In nächster Zeit wird der Waldbereich systematisch abgesucht“, kündigte Schwitzke an. Die Kosten werden vom Land Berlin als Waldeigentümer getragen.

Zuletzt wurde im Dreilindener Forst im April eine Flakgranate gefunden und kontrolliert gesprengt, im Mai 2011 wurde eine Fliegerbombe entschärft. In beiden Fällen musste die Autobahn gesperrt werden. Den aktuellen Fund machten Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes, als sie vom Revierförster am Freitag zu einer anderen Munitionsstelle geführt wurden. Die kleineren Fundstücke konnten abtransportiert werden. Auf dem Weg wurde allerdings in einer Grube eine „metallische Anomalie“ festgestellt, so Schwitzke.

Am Montag wurde das Loch erweitert und in 2,50 Metern Tiefe die Bombe entdeckt, deren Kopfzünder nicht entsichert ist. „Bei Angriffen im Winter waren die Zünder häufig vereist“, so der Kampfmittelexperte. Am Dienstag soll der Waldbereich freigeschnitten werden, damit er mit einem Bagger befahrbar ist. Die Bombe muss vor der Entschärfung am Mittwoch noch weiter freigelegt werden. Womöglich müsse sie auch kontrolliert gesprengt werden. Aktuell gehe von dem Fund aber keine Gefahr aus, wie Schwitzke betonte.Henry Klix

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