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Potsdam-Mittelmark: Ein Dorf wird zur Stadt

Teltows Mühlendorf wächst zur „Teltown“: Immobilienentwickler startet Vermietung von 93 Häusern

Teltow - Reihenhaus steht an Reihenhaus. Dicht an dicht schmiegen sich die Hausstreifen im Teltower Mühlendorf aneinander. Eines gleicht dem anderen: Rotes Dach und gelber Putz, oder weißer Putz und schwarzes Dach. Aufgereiht wie die Zinnsoldaten stehen sie Spalier. Doch damit soll es jetzt vorbei sein.

Teltows größtes Siedlungsprojekt wird aufgepeppt. Die Reihenhauslandschaft im Mühlendorf wird um eine moderne, grüne Facette erweitert. Das sagte Günter Minge, Vorstand des Immobilienentwickler Deutsche Eigenheim, gegenüber den PNN. Mit dem Tag der Deutschen Einheit wurde auf dem Teltower Stadtfest die Vermietung von 93 neuen Reihenhäusern gestartet, an denen südlich der Kanada-Allee noch kräftig gebaut wird.

Bis zum 6. Oktober können Interessierte auf dem Fest einen virtuellen Blick in die neuen Häuser mit den markanten Dachstudios und extravaganten Aluminiumfassaden werfen und sich erstmals auch ihre Lieblingswohnung sichern. Die günstigste Kaltmiete beginnt bei 854 Euro. Die Spanne reicht bis zu Mieten von 1645 Euro für ein 180 Quadratmeter großes Haus mit drei Bädern.

Bereits seit dem Frühjahr wird im Teltower Mühlendorf an dem bislang vierten Bauabschnitt der Wohnsiedlung gebaut. Mit mittlerweile mehr als 500 Wohneinheiten zählt das Projekt im Süden des Teltower S-Bahnhofes zu den größten Entwicklungsgebieten der Stadt, ja sogar zu einem der größten Siedlungsprojekte in Brandenburg nach dem Fall der Mauer. Im Gegensatz zu den bereits in den vergangenen Jahren an der Ost- und Nordseite eines künstlich angelegten Sees entstandenen Häusern sollen sich die neuen Gebäude stärker in das Grün der Umgebung einpassen, kündigte Minge an.

Es sei ein Entwicklungsprozess gewesen, den Planer und Investoren in Teltow gegangen sind, sagt Minge. Grüner und großzügiger solle nun alles werden im neuen Mühlendorf, das die Werbestrategen ab jetzt „Teltown“ nennen, mit Bezug zum englischen Begriff für Stadt. Die seit März im Bau befindlichen Reihenhäuser sollen mehr Raum bieten, mehr Abstand zur Nachbarterrasse und unverbaute Ausblicke auf die grünen Wiesen des nahen Teltower Grundwassereinzugsgebietes.

Beim Blick aus der Vogelperspektive ist zu erkennen, was Minge meint. 24 Gebäude wurden auf einer Fläche von 11 500 Quadratmetern geplant, jedes unterteilt in zwei bis fünf Reihenhäuser. Halb öffentliche Wege ziehen sich wie ein Faden durch die Siedlung. Viele Terrassen sind in Richtung Mittags- und Abendsonne ausgerichtet oder zumindest zum See. „Wir schaffen erst das Grün, dann die Häuser“, sagt Minge.

So variieren die neuen Grundstücksgrößen von 101 Quadratmetern mit dem kleinsten Reihenhaus bis zu vergleichsweise großzügigen 368 Quadratmetern für das größte, wobei jedes Haus etwa 40 bis 70 Quadratmeter der Fläche einnimmt. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Wes und Partner sowie dem Architekturbüro Graft aus dem amerikanischen Los Angeles sind sechs unterschiedliche Haustypen entstanden. „Jeder findet hier alles, was er will“, sagt Minge. Für die Großfamilie, das Seniorenpaar als auch den Alleinstehenden sollen Wohnungen dabei sein.

80 bis 180 Quadratmeter Wohnfläche bieten die Dreigeschosser, einige haben einen Keller. Die Bauten sind an das Teltower Fernwärmenetz angeschlossen, moderne Baumaterialien und dicke Fenster sollen die Kälte im Winter draußen und die Wärme drin lassen. Die Effizienzhäuser versprechen Nebenkosten von rund 1,80 Euro je Quadratmeter. Richtfest soll in diesem Monat gefeiert werden, ab März sollen sie bezugsfertig sein.

Die angebotenen Häuser werden ausschließlich vermietet. Einzelkauf ist nicht möglich, denn verkauft sind sie bereits alle, so Minge. Investoren des Pensionsfonds der Deutschen Bank haben die Bauten übernommen, die Eigenheim verspricht in Teltow satte Renditen von bis zu 24 Prozent.

Wohl auch deshalb will die Tochter der Design Bau AG in der Stadt aktiv bleiben. Teltow sei eine stolze Adresse mit guter Perspektive: mehr Einwohner, mehr Arbeit, steigende Löhne, steigende Mieten. „Wir wollen in Teltow weiter jedes Jahr bauen“, sagt Eigenheim-Chef Minge.

Schon im kommenden Jahr werde mit dem Bau von vier weiteren Mehrfamilienhäusern begonnen. Die sogenannten Seeterrassen sollen zwölf Wohnungen bieten – mit besten Blick in Richtung Abendsonne. Weiterhin führt die Eigenheim Gespräche über den Kauf zweier leer stehender Flächen am Rand des Mühlendorfs. Dort könnten weitere 150 Wohnungen entstehen. Auch ein Bio-Supermarkt sei an der Ruhlsdorfer Straße geplant.

Zudem kann sich das Unternehmen auch ein Investment an anderer vielversprechender Teltower Lage vorstellen, erklärte Minge. Nämlich im Umfeld des geplanten Freizeithafens am Teltowkanal.

www.teltow-berlin.de

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