Potsdam-Mittelmark: Der kurze Weg zum grünen Gewissen

Auf neu eröffnetem Wertstoffhof in Teltow kann seit gestern kostenlos Müll entsorgt werden Teltow. „Wertstoffhof" steht in grünen Buchstaben auf einem Schild an der Ruhlsdorfer Straße 100. Das Schild neben dem Teltomat-Parkplatz wird leicht übersehen, weil auch andere Firmen hier ihre Leistungen anbieten. Doch die Betreiber der Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark GmbH (APM) hoffen, dass sich der Service bei den Bürgern der Region herumspricht. Denn ab heute können sie hier sämtlichen Müll, der in privaten Haushalten anfällt, kostenfrei entsorgen. Egal, ob es sich dabei um eine alte Couch, den Fernseher, Computer oder Kühlschrank handelt. Abgeliefert werden kann jeweils dienstags bis freitags von 8.30 bis 17 Uhr und samstags von 8.30 bis 12 Uhr. Nach wie vor wird sperriger Müll auf Kartenantrag auch vor Ort abgeholt. Ebenso können sich Bürger von den Mitarbeitern des Wertstoffhofes beraten lassen. Auf dem 4000 Quadratmeter großen Gelände stehen aufgereiht zahlreiche Container, deren Beschriftungen wie beispielsweise „Teppiche" oder „asbesthaltige Abfälle" die Orientierung erleichtern. Gestern eröffneten Landrat Lothar Koch (SPD) und Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) den neuen Service der kreiseigenen Abfallentsorgungsgesellschaft. In den Aufbau des Wertstoffhofes hat der Landkreis 385 000 Euro investiert. Koch bezeichnete Teltow und Werder, wo dieser Service gleichfalls angeboten wird, als Schwerpunkte des Landkreises. Die jüngsten Entscheidungen des Kreistages zur Müllentsorgung hätten gezeigt, dass es sich nicht nur um ein kreisliches Problem handle, sondern sei auch ein Problem aller Entsorgungsunternehmer, sagte Koch gestern. „Wir sind aber jetzt soweit, dass wir wieder miteinander sprechen", erklärte er zum Streit mit den privaten Entsorgungsfirmen. Sachgebietsleiter Mario Kleinpeter von der Unteren Abfallbehörde sagte den PNN gestern: „Entgegen vielen anfänglichen Bedenken läuft die Papierentsorgung im Landkreis jetzt sehr gut". Die Firma Alba habe den Zuschlag für den Grünen Punkt, die Entsorgung der gelben Plastiksäcke und Container, erhalten. Nach wie vor arbeite der Landkreis auch mit der Firma Rethmann in Sachen Schadstoffmobil zusammen. Juni 2005 soll ein Zweckverband gegründet werden, der die Vorbehandlung und Verwertung von Abfällen übernimmt. Als Beispiel praktischer Bürgernähe, wertete Teltows Bürgermeister Schmidt gestern den neuen Service des Landkreises. Bereits vor der gestrigen Eröffnung hätten Bürger Interesse an der Dienstleistung gezeigt. „Jeder ordnungsliebende Einwohner hat nun Gelegenheit, seinem Ordnungssinn nachzugehen. Wer sich dennoch erwischen lässt, seinen Müll anderweitig zu entsorgen, muss mit der ganzen Schärfe des Gesetzes rechnen", warnte Schmidt. Dass der Kreis sein Versprechen eingelöst habe, diese Dienstleistung am Teltower Standort zu etablieren, sei erfreulich. Deshalb hoffe er, der Kreis werde auch beim Gesundheitszentrum sein Versprechen halten, so Schmidt. K. Graulich

K. Graulich