Potsdam-Mittelmark: Dem Druck gebeugt

Schwielowsee · Geltow - In Geltow wird die Gemeinde auch in Zukunft keinen Einfluss auf den Wildwuchs von privaten Steganlagen nehmen können. Ein Ufer-Bebauungsplanentwurf der Gemeinde, in dem alternativ zu Privatstegen Standorte für große Sammelsteganlagen festgelegt sind, wird nicht weiter verfolgt. Durch den Bebauungsplan hätte die Gemeinde die Möglichkeit gehabt, Steggenehmigungen des Wasser- und Schifffahrtsamts zu verhindern. Diese Behörde intervenierte und drohte mit einer Klage, wenn der Plan beschlossen wird. In der jüngsten Gemeindevertretersitzung hat man sich dem Druck gebeugt.

Um die befürchteten Rückzahlungen von Fördermitteln für den Planentwurf – die Rede ist von über 60 000 Euro – zu vermeiden, einigte man sich darauf, den Bebauungsplan nur noch „dem Grunde nach“ umsetzen zu wollen: Das bedeutet, wie Geltows Ortsbürgermeister Heinz Ofscarik (BBS) blicken ließ, dass man nur noch die Standorte für vier große Sammelsteganlagen weiter verfolgen wird: im Wildpark West an der Anglerklause, am Sportplatz Grashorn, an der Südseite der Baumgartenbrücke und im vorhandenen Stegbereich der Forstsiedlung am Petzinsee. Im Bereich der Baumgartenbrücke ist ein Jollenhafen angedacht.

Der Ufer-Bebauungsplan wird bereits seit 1998 verfolgt, um den Schilfgürtel am Templiner-, Petzin- und Schwielowsee zu bewahren. Man folgte damit einem Caputher Bespiel, wo ein solcher Bebauungsplan zum Schutz der Uferzonen bereits besteht. Auch der Geltower Ufer-Bebauungsplan sollte vor allem die bestehende Praxis verhindern, dass praktisch jeder Stegantrag durch das Wasser- und Schifffahrtsamt zwecks ansehnlicher Pachteinnahmen bewilligt wird. SPD-Gemeindevertreter Bernd Lietz kritisierte, dass man sich von diesem Ziel nun verabschiedet hat: „Dann hätten wir auch ein Sammelstegkonzeption wie in Ferch machen können, das hätte weniger Kosten und weniger Aufwand bedeutet.“ hkx