Potsdam-Mittelmark: BUND klagt gegen geplante Baumfällungen in Caputh

Umweltschützer wollen 100-jährige Allee als Kulturgut erhalten Schwielowsee. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wird nun gerichtlich gegen die geplanten Baumfällungen in der Straße der Einheit von Caputh vorgehen. Wie Landesgeschäftsführer Axel Kruschat gestern den PNN mitteilte, legt der BUND beim Verwaltungsgericht Potsdam jetzt eine entsprechende Verbandsklage sowohl gegen den Bescheid als auch gegen den folgenden Widerspruchsbescheid der Unteren Naturschutzbehörde in Belzig ein. Sollte dennoch mit den Fällungen begonnen werden, werde der BUND unverzüglich einstweiligen Rechtsschutz beantragen. Damit wäre garantiert, dass bis zu einer endgültigen Entscheidung des Verwaltungsgerichtes kein Baum in der Straße der Einheit gefällt werden darf. In ihrem ersten Bescheid hatte die Untere Naturschutzbehörde die Fällung von 14 der 60 etwa 100-jährigen Linden in der zur Sanierung stehenden Straße genehmigt. Schon unter diesen 14 Bäumen seien erhaltenswerte Exemplare gewesen, argumentiert der BUND. Noch viel weniger könne man sich deshalb mit dem nun in der Gemeinde eingegangenen Widerspruchsbescheid der Naturschutzbehörde einverstanden erklären, so Kruschat. Darin hatte das Belziger Amt der Forderung der Gemeinde Schwielowsee stattgegeben, 28 Bäume fällen zu dürfen (PNN berichteten gestern). Die von der Gemeinde angeführten ästhetischen Belange seien kein Grund für die Genehmigung von Baumfällungen, nannte der Landesgeschäftsführer einen der Kritikpunkte. Insgesamt sei nicht ausreichend beachtet worden, dass Alleen ein schützenswertes Kulturgut im Land Brandenburg sind, so Kruschat. Gegen die Fällungen hatte sich in Caputh eine Bürgerinitiative formiert. Die Gemeinde indes argumentiert, dass die von ihr geplanten Fällungen und Ersatzpflanzungen auch ein Beitrag zum Allenschutz seien. H. Ludwig

H. Ludwig