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Die Lehrerin wurde auf der A9 zwischen Brück und Beelitz erschossen.

© PD West

Brandenburger Lehrerin auf A9 erschossen: Zwei Männer wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt

Im Mai war eine leblose Frau in einem Auto auf der A9 zwischen Brück und Beelitz entdeckt worden. Zwei Männer sollen sie ermordet haben – heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen.

Von Sandra Dassler

| Update:

Es war eine grausame und rätselhafte Tat, die im Mai dieses Jahres die Menschen nicht nur in Brandenburg entsetzte. Schockiert waren vor allem auch viele Schüler aus Brück, denn die 40-jährige Frau, die offenbar auf der nahe gelegenen Bundesautobahn A9 einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, war ihre Lehrerin.

Seelsorger kümmerten sich um die Kinder und Jugendlichen, es gab Gedenkfeiern und Trauergottesdienste – und immer wieder die Frage nach dem Warum.

Opfer wurde erschossen

Möglicherweise wird die Öffentlichkeit darauf nun bald eine Antwort erhalten, denn die Staatsanwaltschaft Potsdam hat – wie sie am Freitag mitteilte – bereits am 2. November dieses Jahres Anklage gegen zwei Männer vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Potsdam erhoben. Ihnen wird zur Last gelegt, „gemeinschaftlich die Geschädigte heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen mittels einer Schusswaffe ermordet zu haben“, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Weitere Angaben wolle man derzeit nicht machen, sagte ein Sprecher, da die Pressehoheit mit Anklage-Erhebung an das Landgericht übergegangen sei. Dort war am Freitag niemand mehr erreichbar. Experten gehen aber davon aus, dass der Prozess – falls das Gericht die Anklage zulässt – bereits Anfang kommenden Jahres beginnen kann.  

5000 Euro Belohnung für Hinweise auf Täter

Dabei hatten sich die Ermittlungen zunächst als außerordentlich schwierig erwiesen. Wie berichtet hatte die Polizei die leblose 40-Jährige am 10. Mai dieses Jahres in einem auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Beelitz und Brück abgestellten Auto entdeckt. Schon damals hielt sich die Polizei mit Informationen zurück, ging aber schnell von einem Tötungsdelikt aus. Die Mordkommission ermittelte fieberhaft, sperrte unter anderem die Autobahn für eine Großfahndung, setzte Hunde und Helikopter ein und eine Belohnung von 5000 Euro für entscheidende Hinweise aus.

Polizisten sicherten den Tatort auf der Autobahn 9 bei Brück in Brandenburg.
Polizisten sicherten den Tatort auf der Autobahn 9 bei Brück in Brandenburg.

© dpa/Cevin Dettlaff

Medieninformationen, wonach die Frau mehrere Schussverletzungen aufgewiesen und man am Tatort Patronenhülsen gefunden hätte, bestätigten die Beamten nicht. „Wir ermitteln ja tatsächlich in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft damals dem Tagesspiegel. Deshalb könne jede Information, die an die Öffentlichkeit gelange, dem oder den Tätern nutzen.

Tatverdächtige wurden im Juli festgenommen

Auch als im Juli dieses Jahres zwei dringend Tatverdächtige in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein festgenommen wurden, hielt sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Mitgeteilt wurde lediglich, dass es bei dem einen Festgenommenen um dringenden Mordverdacht ging und bei dem anderen um Anstiftung zum Mord. Beide Männer sitzen seither in Untersuchungshaft. Laut Anklage gehen die Ermittler aber nun von einem gemeinschaftlich begangenen Mord aus, was nicht heißt, dass beide Beschuldigte auch am Tatort gewesen sein müssen.

Nicht bestätigen will die Staatsanwaltschaft bis heute Presseberichte, wonach es sich bei dem einen Verdächtigen um den Ex-Partner der Frau und Vater eines gemeinsamen Kindes handelt und bei dem zweiten Verdächtigen um einen Auftragskiller. Verschiedene Zeitungen hatten berichtet, dass der Hintergrund des Verbrechens möglicherweise ein Sorgerechts-Streit sei.

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