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Kultur: „Der Himmel auf Erden“

Kulturland Brandenburg 2005 beschäftigt sich mit 1000 Jahre Christentum

Kulturland Brandenburg 2005 beschäftigt sich mit 1000 Jahre Christentum Heinrich Heines Wunsch vom Himmelreich auf Erden war so neu gar nicht. Die Geschichte des Christentums zeigt seit ältesten Zeiten, dass die Menschen in ihrem Dasein wenigstens einen Abglanz vom Paradies zu erhalten hofften. Sie wollten, dass er wenigstens in den sakaralen Bauten zu erleben sei. Die Forderung Heines war natürlich viel radikaler formuliert, als die meisten Gläubigen in der deutschen Geschichte sie angingen, wenn man von der Bauernrevolution im 16. Jahrhundert einmal absieht. Der Himmel auf Erden. Was kann man darunter verstehen? Kulturland Brandenburg e.V. versucht, in diesem Jahr eine Antwort zu geben. Das Thema beschäftigt sich mit 1000 Jahre Christentum in Brandenburg. Das Zentrum der Veranstaltungen bilden die zahlreichen architektonischen Zeugnisse. Aber vor allem haben Menschen mit ihrem Bekenntnis zum christlichen Glauben das Land jahrhundertelang bis heute geprägt, auch in Zeiten von Diktaturen. Und so will wohl Kulturland Brandenburg eher in die Geschichte entführen, sie reflektieren. In einigen Projekten soll aber auch das Heute beleuchtet werden. Mitte März wird das Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte in der sanierten ehemaligen Bischofsburg von Ziesar eröffnet. Die brandenburgischen Bischöfe residierten dort vom 14. bis 16. Jahrhundert. In Ziesar wird am 13. Mai auch die Kulturland-Auftaktveranstaltung stattfinden. Hauptsponsor sind die brandenburgischen Sparkassen und der Ostdeutsche Sparkassenverband. Dessen Präsident Rainer Voigt war bei der gestrigen Kulturland-Pressekonferenz anwesend. Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende von Kulturland Brandenburg e.V., machte auf die Vielzahl von Veranstaltungen aufmerksam, auf die Ausstellungen, Konzerte und die künstlerischen Aktionen, die auch von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden initiiert werden. In Potsdam wird die Katholische Propsteigemeinde St. Peter und Paul eine Ausstellung im Alten Rathaus (ab 31. März) unter anderen über ihr ehemaliges Gemeindeglied Karl-Heinrich Schaefer, der während des Nationalsozialismus im KZ Sachsenhausen inhaftiert und umgebracht wurde, zeigen. In der Nikoilaikirche wird eine Ausstellung das „Christsein in 40 Jahren DDR“ reflektieren (ab 30. April). Wenn man noch von einem Konzert an der neuen Woehl-Orgel der Friedenskirche Sanssouci (8. Juli) absieht, das innerhalb des Orgelfestivals Brandenburg stattfindet, so sind weitere Kirchengemeinden der Landeshauptstadt am „Himmel auf Erden“ nicht beteiligt, dafür aber so manch andere Einrichtung. Eine der wichtigsten Ausstellungen wird das Haus der brandenburgisch-preußischen Geschichte beherbergen: „Gott in Brandenburg. Tausend Jahre christliche Kulturprägung“ (ab 17. September). Es ist dem Verein wichtig, dass prägende historische Orte, wie Brandenburg/Havel, Heiligengrabe, Bad Wilsnack, Frankfurt/Oder, Wittstock oder Neuzelle das Veranstaltungsprogramm bereichern. Hier und in weniger bekannten Orten haben sich Menschen vorbehaltlos auf Gott eingelassen und damit ein Stück Himmel auf Erden geschaffen. Klaus Büstrin

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