Sport: Zwei Elsig-Tore beim Ex-Klub für Turbine Potsdam eilt Konkurrenz durch 5:1 bei Bayer davon

Mit einem sicheren 5:1 (3:0)-Sieg am Sonntag bei Bayer 04 Leverkusen ist Turbine Potsdam in der Frauenfußball-Bundesliga der Konkurrenz zunächst um zwei Punkte enteilt. Lisa Evans in der 28. Spielminute, Julia Simic (38.), Johanna Elsig (40. und 75.) sowie Genoveva Anonma (63.) trafen dabei für den Spitzenreiter, Ramona Petzelberger per Elfmeter (80.) für die Gastgeber. „Das war heute ein wichtiger Sieg auch für die Moral, zumal Leverkusen in dieser Saison noch unbesiegt war“, erklärte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder.

501 Zuschauer sahen zunächst ein Spiel zweier Gegner auf Augenhöhe, ehe sich die Waage zugunsten der Gäste neigte. Johanna Elsig – 2012 von Bayer 04 nach Potsdam gekommen, wo sie noch lange einen zuvor erlittenen Kreuzbandriss auskurieren musste – eroberte sich im Mittelfeld den Ball, spielte ihn steil in die Tiefe, wo ihn Lisa Evans erlief. Und die Schottin fackelte nicht lange, schob ihn von halbrechts flach in die lange linke Ecke. Nun agierten die Potsdamerinnen dominanter. Julia Simic spitzelte das Leder an der herauseilenden Bayer-Torfrau Lisa Schmitz vorbei in die Maschen, dann traf Elsig aus elf Metern an Schmitz vorbei halbhoch ins linke Eck – zur Pause war schon eine gewisse Vorentscheidung gefallen.

Und Turbines Dominanz setzte sich nach dem Seitenwechsel fort. Diesmal gab es in den zweiten 45 Minuten nicht wie zuletzt große Unsicherheiten im Potsdamer Spiel, sondern weitere Erfolgserlebnisse für die Gäste. Zunächst durch Genoveva Anonma.Pauline Bremer tankte bei einem Konter Turbines rechts durch, lief in den Strafraum und passte fünf Meter vor der Grundlinie den Ball zu Anonma, die das Spielgerät unhaltbar unter die Querlatte hämmerte. Und schließlich erneut durch Elsig, als die Ex-Leverkusenerin mit einem noch abgefälschten Drehschuss aus 18 Metern zum 5:0 traf. Bayers Ehrentor durch einen von Maren Mjelde und Alexandra Singer verschuldeten Foulelfmeter, den Ramona Petzelberger sicher verwandelte, war am Ende nur ein Schönheitsfleck auf dem Erfolg.

„Wir haben uns für unseren hohen läuferischen Aufwand heute selbst belohnt“, erklärte Potsdams Trainer, dessen Mannschaft in dieser Woche kaum Luft zum Atemholen hat. Bereits am Mittwoch kommt MTK Hungaria Budapest zum Champions-League-Rückspiel ins Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion, wo Turbine am Samstag dann den Deutschen Meister und Verfolger VfL Wolfsburg empfängt. „Das wird dann ein ganz anderes Spiel als das heute hier in Leverkusen“, so Schröder.

Turbine Potsdam: Berger; Mjelde, Draws, Kemme; Bremer, Simic (90. Wesely), Elsig, Wälti; Evans, Anonma (64. Singer), Andonova (73. Göransson). Michael Meyer