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In Führung gebracht. Stürmerin Vanessa Helpa (r., hier im Duell mit der Beelitzerin Denise Pühl) schoss das zwischenzeitliche 2:1 für den neuen Cupsieger FSV Babelsberg 74.

©  Matthias Schütt

Fußball-Landespokal der Frauen: Zum Abschluss eine gelungene Revanche

2016 gewann Blau-Weiß Beelitz das Frauenfußball-Landespokalfinale gegen den FSV Babelsberg 74. Dieses Jahr behielten die 74-erinnen die Oberhand. Das Dauerduell der beiden Clubs wird sich nächste Saison zumindest in der Liga nicht fortsetzen.

Déjà-vu-Erlebnis am Sonntag im brandenburgischen Fußball-Landespokalfinale der Frauen: Gleicher Platz an der Potsdamer Rudolf-Breitscheid- Straße wie im Vorjahr und mit den Teams vom FSV Babelsberg 74 und SG Blau-Weiß Beelitz dieselben Endspielgegner wie 2016. Einzig der Sieger änderte sich. Gewannen vergangene Saison noch die Kickerinnen aus der Spargelstadt souverän 5:1, siegte gestern Gastgeber FSV Babelsberg 74 mit 3:1 (1:1). Seit 2014 holte stets eines der beiden Teams den Pokaliitel in Brandenburg.

Unterbau entwickeln, Hoffnung auf Neuzugänge

Durch den gestrigen Erfolg qualifizierten sich die Potsdamerinnen, die den Cup zuletzt 2015 holten, für die erste Runde des DFB-Pokals in der nächsten Saison und können so auf das Duell mit einem attraktiven Gegner hoffen. „Nach dem blöden Gegentor zum 0:1 haben wir weiter an uns geglaubt und aufgrund der besseren Kondition, vor allem in Halbzeit zwei, verdient gewonnen“, sagte FSV-Doppeltorschützin Christin Fockmann. Mit dem Triumph konnten die Landeshauptstädterinnen einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern. Zuvor hatten sie ihr Premierenjahr in der Regionalliga Nordost mit nur zwei Punkten als Schlusslicht beendet und steigen daher wieder in die Landesliga ab. „Es war ein Test für uns, ob wir mithalten können oder nicht. Es war schwer“, sagte FSV-Trainer Stephan Zenthoefer, der das Team auch nächste Saison zusammen mit Ivo Ziemann betreuen wird. „Nach dem Abenteuer in der Regionalliga wollen wir jetzt einen vernünftigen Unterbau schaffen, um in der Zukunft wieder angreifen zu können“, so Andreas Lange, sportlicher Leiter des FSV.

Den Klassenerhalt in der Regionalliga hat dagegen der Finalgegner aus Beelitz gepackt – allerdings nicht sonderlich ruhmreich. Sechs Zähler und der vorletzte Platz reichten. Nun wird entsprechend eifrig an einem stärkeren Kader für die neue Saison in der dritthöchsten deutschen Spielklasse gearbeitet. „Wir nehmen das Recht auf die Regionalliga wahr und hoffen jetzt auf den ein oder anderen Neuzugang“, so Bianca Gottlob, die in Abwesenheit von SG-Trainer André Kather das Team während des Landespokalfinals betreute und nach der Niederlage einräumen musste, „dass unsere Mannschaft einfach nicht bereit war, die wichtigen Wege zu gehen“.

Pokalsieg zum Ende der aktiven Karriere

Die Gäste aus Beelitz legten einen Start nach Maß hin. Per direkt verwandeltem Freistoß von Ex-Babelsbergerin Maria Kleinfeld führte der Titelverteidiger bereits nach sechs Minuten. Da wurden die Anweisungen vom 74-Trainerduo Ziemann/Zenthoefer an der Seitenlinie schon deutlicher. Dies zeigte bei ihrer Mannschaft Wirkung. In der 23. Spielminute drückte Christin Fockmann das runde Leder per Kopf über die Linie zum 1:1. Die Babelsbergerinnen waren fortan das spielbestimmende Team und nachdem Karia Hille nur zwei Minuten später zum vermeintlichen 2:1 traf, jubelte schon ein Großteil der rund 230 Zuschauer. Aber die Unparteiische sah zu Recht ein Foulspiel an der gegnerischen Torhüterin Antonia Lietz.

Vanessa Helpa machte es dagegen nur vier Minuten nach Wiederanpfiff besser, nutzte einen Fehler in der gegnerischen Abwehr und traf zur 2:1-Führung. Mit ihrem zweiten Tor zum 3:1 (70.) machte Christin Fockmann den Finalsieg für die Babelsbergerinnen perfekt. Gleichzeitig war es ein schönes Abschiedsgeschenk für FSV-Kapitänin Daniela Schönke, die ihre aktive Karriere beendet. „Mir wird menschlich und fußballerisch nun etwas fehlen. Mit dem Pokalerfolg ist es aber ein geiler Abschluss“, sagte sie bei der Pokalübergabe. Da beide Teams nun eine Liga trennen, ist nur ein Wiedersehen im Landespokal möglich. Vielleicht schon im nächsten Endspiel an der Rudolf-Breitscheid-Straße. 

Matthias Schütt

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