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Noch Platz. Ein Drittel weniger Gäste zählt das Waldbad Templin derzeit.

© S. Gabsch

Landeshauptstadt: Waldbad kämpft gegen Besucherschwund

Stadtwerke: Etwa ein Drittel weniger Gäste. Badeverbot am Fahrländer See wegen Blaualgen weiter gültig

Wegen der monatelangen Bauarbeiten auf der Templiner Straße und den jüngsten Meldungen über einen teerhaltigen Ölfilm auf der Havel bei Werder klagt das Waldbad Templin über Besuchermangel. Wie Stadtwerkesprecher Stefan Klotz am Donnerstag den PNN sagte, liege die Zahl der Badegäste derzeit etwa ein Drittel unter der Norm. In den vergangenen Tagen hätten sich viele besorgte Anrufer im Waldbad gemeldet und wegen des Ölteppichs gefragt, so Klotz. „Wir möchten aus diesem Anlass darauf hinweisen, dass Auswirkungen auf das Waldbad nicht zu befürchten sind, weil die Havel vom Waldbad Templin nach Werder fließt.“

Wie berichtet waren vor einer Woche an der Marina Vulkan Werft in Werder (Havel) etwa 50 Liter teerhaltige Flüssigkeit ausgelaufen, nachdem ein Motorboot ein altes Fass auf dem Flussboden geöffnet hatte. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass es sich um organisches Kohlenteerpech handelte. Das sagte Kreissprecherin Andrea Metzler am Donnerstag den PNN. Der Stoff entsteht bei der Gewinnung von Kohle und wird als Holzschutzmittel verwendet. Durch den Austritt hatte sich ein Schmierfilmteppich gebildet, der durch die Feuerwehr eingedämmt wurde und sich inzwischen aufgelöst hat. Nach Bekanntwerden hatte die Kreisverwaltung Potsdam-Mittelmark das Baden in der Havel bei Werder untersagt. Am Mittwoch wurde das Verbot aufgehoben.

Einen weiteren Grund für den derzeit unterdurchschnittlichen Zuspruch für das Waldbad Templin sieht Sprecher Klotz in den umfangreichen Bauarbeiten an der Templiner Straße. Seit September 2017 wird die wichtige Verbindung zwischen Potsdam und Caputh grundlegend saniert. Seit Juni ist die Straße zumindest bis zum Waldbad wieder befahrbar. „Wir haben das zwar publik gemacht. Aber offenbar ist es noch nicht so durchgedrungen“, mutmaßte Klotz gestern.

Außer mit dem Auto ist das Waldbad von Potsdam aus mit dem Fahrrad und mit dem Bus 607 ab Hauptbahnhof erreichbar. Wer mit Bus oder Auto aus Caputh kommt, muss dagegen weiter einen großen Umweg über Potsdam in Kauf nehmen – oder auf das Rad umsteigen. Erst Ende September soll die Straße wieder durchgängig nutzbar sein.

Während also im Waldbad Templin laut Klotz „noch Platz“ für Badegäste ist, bleibt das Badeverbot im Fahrländer See wegen starker Blaualgenbildung gültig. Wie die Stadtverwaltung gestern auf PNN-Nachfrage mitteilte, sei aufgrund der nochmals gestiegenen Temperaturen sogar eher mit einer weiteren Verschlechterung der Wasserqualität zu rechnen. Das Badeverbot war wie berichtet vergangene Woche erlassen worden. Die Blaualgen und vereinzelten Kieselalgen wurden bei einer Kontrolle der Unteren Wasserbehörde und des Gesundheitsamts festgestellt. Blaualgen können bei Menschen Hautreizungen und Erbrechen verursachen.

Im Lauf der Woche seien auch an allen anderen Badestellen der Stadt Proben entnommen worden, so ein Stadtsprecher. Die Laborergebnisse stünden zwar noch aus, aber dem Augenschein nach sei dort das Baden problemlos möglich. Matthias Matern (mit eb und sca)

Matthias Matern (mit eb, sca)

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