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Sport: Vom Pferd abgeworfen

Potsdams Moderner Fünfkämpfer Stefan Köllner wurde 24. der EM in Polen

Großes Pech hatte Stefan Köllner vom OSC Potsdam bei den Europameisterschaften der Modernen Fünfkämpfer im polnischen Drzonkow am gestrigen Dienstag im Endkampf der besten 36 Männer, in dem er mit 5540 Punkten Rang 24 belegte. Nachdem er nach dem Fechten mit 904 Punkten auf Platz sieben und nach seinen 2:12:51 Minuten im 200-Meter-Freistilschwimmen auf dem 13. Rang lag, erwischte es ihn im Springreiten. Beim dritten Hindernis – einem Doppelsprung, bei dem das vor ohm gestartete Pferd verweigert hatte – erlebte er einen Abwurf, da das ihm zugeloste Pferd nach dem ersten Hindernis nach rechts wegtauchte und ihn aus dem Sattel beförderte. „Ich hatte da gerade viel Geschwindigkeit drauf und Glück, dass ich mich nicht groß verletzt habe. Ich habe mir nur das Steißbein geprellt“, so Köllner, der wieder aufstieg und den Ritt „noch relativ gut zu Ende brachte“, so sein Trainer Jürgen Höfner.

Das gilt auch für das abschließende Combined – Laufen und Schießen –, in dem sich Köllner in 11:21,00 Minuten noch vorkämpfte. „Ich hatte dabei allerdings große Motivationsprobleme, weil vor mir ein Riesenloch war und ich so völlig auf mich allein gestellt war“, erklärte der 28-Jährige, der wegen langwieriger Kniebeschwerden nicht optimal vorbereitet nach Drzonkow gereist war. „Hier lief es dann eigentlich wider Erwarten gut“, meinte Köllner, der sich im Vorkampf durch ein starkes Combined mit 4472 Punkten für den Endkampf qualifiziert hatte. „Nun bin ich natürlich enttäuscht, obwohl meine Zeit in Anbetracht des Pechs beim Reiten am Ende nicht so schlecht war.“ Der Berliner Alexander Nobis wurde mit 5724 Punkten Zwölfter, der ungarische Olympiadritte Adam Marosi (5916) Europameister.

Gestern Abend noch machte sich Köllner auf den Heimweg. Ehe er sich nun im Luftschiffhafen auf die WM Ende August in Taiwan vorbereitet, muss der Sportsoldat an der Potsdamer Uni, an der er Sportmanagement studiert, eine Prüfung in Zivilrecht schreiben. „Hoffentlich“, sagte er, „kann ich dann sitzen.“ Michael Meyer

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