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Die letzten Nägel werden zum Richtfest von Vertretern der beteiligten Ministerien, dem Architekturbüro und dem Baubetrieb eingeschlagen.

© Andreas Klaer

Unicampus am Neuen Palais: Richtfest für Neubauten in Welterbe-Umgebung

28 Millionen Euro werden im ersten Bauabschnitt am Standort Neues Palais verbaut. Drei weitere Bauabschnitte sollen für die Neugestaltung des Unicampus inmitten des sensiblen Welterbes folgen.

Das Bild mit den Entwürfen der neuen Gebäude hatte der Präsident der Potsdamer Universität, Professor Oliver Günther, seit 2015 in seinem Büro. Damals lief gerade der Architekturwettbewerb für den ersten Bauabschnitt zur Neugestaltung des Universitätscampus am Neuen Palais. Ein sensibler Ort, direkt am Park Sanssouci im Welterbe - demnach ein Bau mit Herausforderungen. Es dauerte denn mehr als acht Jahre bis zum Richtfest. An diesem Mittwoch wurden den ersten zwei Gebäuden östlich der Straße am Neuen Palais die Richtkrone aufgesetzt. 2025 - nach Fertigstellung - sollen dort Teile der Univerwaltung, die IT, das audiovisuelle Zentrum sowie die Druckerei und eine neue Heizzentrale unterkommen.

8
Jahre dauerte es vom Architekturwettbewerb zum Richtfest.

Das Bauvorhaben sei anspruchsvoll, sagte die Technische Geschäftsführerin des brandenburgischen Landesbaubaubetriebs, Gerit Fischer. Nicht nur, weil das Areal im Unesco-geschützten Umfeld liegt, auch weil das Gebiet in einer Trinkwasserschutzzone ist, waren Planungen und Arbeiten aufwändig. Zudem stand auf dem Gelände ein altes Heizhaus, dessen Hinterlassenschaften in der Erde fachgerecht entsorgt werden mussten. Auch deshalb sind die Baukosten für beide Gebäude mit 27,8 Millionen Euro - finanziert durch das Land - nicht gerade gering.

Weitere Uni-Bauten sollen verschwinden

Dafür zeigte sich Uni-Präsident Günther von der Architektur angetan: Wegen der klaren Linien und der Innenhöfe sei der Entwurf der Bruno Fioretti Marquez Architekten sein Favorit gewesen, so Günther, der einzig der ZIegeloptik als Fassadenschmuck wenig abgewinnen wollte. Die roten Ziegel sollen die optische Verbindung zu den bestehenden Bauten auf der anderen Straßenseite abbilden.

Vor dem Rohbau mit rund 2200 Quadratmeter Nutzfläche mussten auf dem Gelände Gebäude aus den 1950er-Jahren entfernt werden. Dieses Schicksal erwartet auch weitere Bauten, die im Zuge der drei weiteren Bauabschnitte verschwinden sollen. Grund dafür sei die Rückgewinnung des Parks Sanssouci West, bestätigte Günther gegenüber den PNN. Durch den Abriss werden alte Sichtachsen wiedergewonnen. Dafür erweitert sich der Unicampus in einem Streifen Richtung Osten. Die gesamte Neugestaltung soll nach früheren Planungen in den 2030er-Jahren abgeschlossen sein.

Der klare Entwurf der zweistöckigen Bauwerke kommt vom Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez Architekten.

© Bruno Fioretti Marquez

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) verbarg als Alumni der Potsdamer Universität, ihre Freude über die Neugestaltung „von Brandenburgs größter Uni“ am Campus Neues Palais nicht: „Ein bisschen dauert es zwar noch, bis die Philosophische Fakultät und der Park in neuer Gestalt erstrahlen. Aber: Mit diesem Standort wird die Uni noch attraktiver.“

Dennoch machte Uni-Präsident Günther deutlich: Die Neubauten bedeuteten nicht, dass die Einrichtung weiter wachse: „Wir holen die notwendigen baulichen Ausbauten nach.“ Die Wissenschaftseinrichtung, die sich 1991 aus der Brandenburgischen Landeshochschule gründete, die wiederum auf der 1948 gegründeten Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ fußte, wuchs kontinuierlich. Derzeit hat die Uni mehr als 20.000 Studierende und mehr als 3000 Mitarbeiter laut Selbstinformation.

Für einen der früheren Uni-Köpfe plant Präsident Günther nun eine besondere Ehrung. Das neue Verwaltungsgebäude soll - so die Regularien es zulassen - den Namen des einstigen Gründungsrektors der Universität Potsdam, den jüngst verstorbenen Professor Rolf Mitzner, tragen.

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