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Sport: Turbine Potsdam kann weiter hoffen

Nach einem 2:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg ist das Champions-League-Ticket noch möglich

Der entthronte Deutsche Frauenfußball- Meister Turbine Potsdam gewann am gestrigen Sonntag daheim das Spitzenspiel gegen den designierten neuen Meister VfL Wolfsburg mit 2:0 (2:0) durch Tore Natasa Andonovas (15.) und Pauline Bremers (38.). Damit hat Turbine weiter die Chance, sich am letzten Spieltag der Saison am kommenden Sonntag noch für die Champions-League-Teilnahme 2013/14 zu qualifizieren. Dazu müsste aber neben dem eigenen Sieg beim Schlusslicht FSV Gütersloh ein Punktverlust des einen Zähler besseren momentanen Tabellenzweiten FFC Frankfurt her. Wolfsburg hat drei Punkte und 24 Tore Vorsprung vor Frankfurt und wird am kommenden Sonntag daheim gegen Bad Neuenahr auch offiziell den ersten Titelgewinn feiern können.

Gestern war Potsdam vor 3720 Zuschauern – unter ihnen SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, Schwedens Nationaltrainerin Pia Sundhage, Norwegens Nationaltrainer Even Pellerund und Schottlands Co-Trainerin Ann-Helén Grahm – das klar bessere Team. Allerdings hatte VfL-Trainer Ralf Kellermann Stammspielerinnen wie Nadine Keßler, Conny Pohlers und Alexandra Popp sowie die in Halbzeit zwei eingewechselten Martina Müller und Lena Goeßling auf die Bank oder gar nicht erst in den Kader beordert. „Die Spielerinnen brauchten nach den vielen englischen Wochen mal eine Pause“, erklärte Kellermann, dessen Team am Pfingstsonntag Turbine im DFB-Pokalfinale in Köln erneut gegenüberstehen wird.

„Das wird dann ein ganz anderes Spiel als heute“, meinte Pauline Bremer. „Heute jedenfalls haben wir verdient gewonnen.“ Nachdem Andonova einen Wolfsburger Abwehrschnitzer eiskalt ausgenutzt und aus elf Metern halbhoch zur Führung getroffen hatte, köpfte Bremer einen von Andonova getretenen Eckball von rechts aus Nahdistanz hoch in den rechten Winkel. „Ich bin zufrieden. Das war heute ein wichtiger Sieg“, sagte Andonova. Weitere gute Turbine-Chancen durch Andonova (32.), Yuki Ogimi (33.), Genoveva Anonma (38.), Patricia Hanebeck (48., 64.), Maren Mjelde (50., 86.) und Antonia Göransson (64.) blieben ungenutzt. Der VfL hatte nach Anna Blässes Pfostenschuss (5.) kei- ne Großchance mehr; die besten Szenen gehörten noch der Ex-Potsdamerin Viola Odebrecht (13., 59., 63.). „Wir haben nicht wirklich stattgefunden“, sagte Odebrecht, die die Kapitänsbinde trug, später.

„Wir haben heute verdient gewonnen, und wenn es am Ende nicht für die Champions League reicht, haben wir es uns allein zuzuschreiben“, meinte Potsdams Coach Bernd Schröder. „Ich bin froh, dass Wolfsburg hier nicht offiziell Meister geworden ist. Das wäre besonders schmerzhaft für uns gewesen“, sagte Turbine-Kapitänin Tabea Kemme. „Dieses letzte Heimspiel war etwas Besonderes für mich“, erklärte Yuki Ogimi, die vor dem Anpfiff ebenso wie Alyssa Naeher, Patricia Hanebeck, Sara Doorsoun und Heleen Jaques verabschiedet worden war; das Quintett verlässt Turbine am Saisonende. Andeutungen Ogimis, sie würde eventuell nach Wolfsburg wechseln, dementierte Ralf Keller. „Sie wird nächste Saison definitiv nicht bei uns spielen“, so der VfL-Coach.

Turbine: Naeher, Singer, Draws, Kemme; Bremer, Mjelde, Hanebeck, Cramer; Anonma, Ogimi, Andonova.

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