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So könnte die Tramstrecke nach Krampnitz und Fahrland verlaufen.

© Verkehrsbetrieb Potsdam

Teurer als gedacht: Umstrittene Tramtrasse nach Krampnitz und Fahrland kostet mehr als 170 Millionen Euro

Die Tram gilt als wichtigstes Potsdamer Nahverkehrsprojekt. Nun gibt es eine neue Kostenschätzung.

Die geplante Tramtrasse in das künftige Potsdamer Stadtviertel Krampnitz und nach Fahrland wird teurer. Das geht aus einer nun veröffentlichten Beschlussvorlage für die Stadtverordneten hervor, laut der das Rathaus nun Fördermittelanträge stellen soll. In der Vorlage ist von mehr als 174 Millionen Euro Kosten für alle nötigen Projektteile die Rede.

123,2
Millionen Euro kostet allein die Tramtrasse nach Krampnitz

Demnach sind für den zunächst nötigen zweigleisigen Ausbau der Tramstrecke in der Nedlitzer Straße 8,8 Millionen Euro vorgesehen. Die Trasse nach Krampnitz schlägt mit 123,3 Millionen Euro zu Buche - darin enthalten sind etwa 4,3 Millionen Euro für Grundstückskosten. Für das Teilstück nach Fahrland geht die Stadt wiederum von 42,1 Millionen Euro aus. Das sind Gesamtkosten von 174,2 Millionen Euro. Auf der Homepage des Großvorhabens heißt es an mehreren Stellen mit Planungsstand 2020, man rechne mit Baukosten für die Gesamttrasse bis zur Schule Fahrland von rund 150 Millionen Euro.

In dem vorgeschlagenen Paket für diese Tramlinie 96 auch enthalten ist der barrierefreie Ausbau der Haltestellen in der Friedrich-Ebert-Straße und der Heinrich-Mann-Allee für noch einmal insgesamt 49 Millionen Euro. Für die Finanzierung dieses Riesenpakets hofft die Stadt auf 158,2 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land. Weitere Gelder sind schon im kommunalen Haushalt verplant - offen sei aber noch die Finanzierung von 39,3 Millionen Euro in den nächsten Jahren.  

Die Tramtrasse soll über die Insel Neu Fahrland führen. 
Die Tramtrasse soll über die Insel Neu Fahrland führen. 

© Andreas Klaer

Der kommunale Verkehrsbetrieb (ViP) führt derzeit die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Tramerweiterung bis nach Fahrland durch. Nach PNN-Informationen gibt es hier noch einmal leichte Veränderungen im Vergleich zu früheren Planungen, gegen die Anwohner in Neu Fahrland bereits mit Klagen drohen, auch weil die schon jetzt viel befahrene Bundesstraße 2 vermutlich über Jahre zur Großbaustelle wird. Man habe mit Blick auf das „anstehende Planfeststellungsverfahren auch eine Konfliktvermeidung im Blick“, sagte ein ViP-Sprecher auf Nachfrage. Die Planung wolle man im ersten Halbjahr 2023 vorstellen, „wenn sie abgeschlossen ist“.

Die Tram nach Krampnitz soll ab Ende 2029 fahren und ist Voraussetzung dafür, dass dort einmal bis zu 10.000 Menschen leben können. Vorher sind nur 5000 Einwohner erlaubt. Für sie ist eine ÖPNV-Anbindung mit Bussen geplant.

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