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Polizei weist Anschuldigungen zurück: SVB-Fans werfen Polizei gezielte Provokation vor

Fans des SV Babelsberg erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei: Demnach sollen Zivilbeamte die SVB-Fans mit rassistischen Rufen beim Landespokokal-Viertelfinale provoziert haben.

Rathenow/Babelsberg - Entschieden hat die Polizei am Mittwoch Vorwürfe von Fans des SV Babelsberg 03 zurückgewiesen. Diese hatten zuvor in einer Pressemitteilung den Polizeieinsatz während des Landespokal-Viertelfinales in Rathenow (Havelland) am vergangenen Samstag kritisiert. „Sicher ist, dass Einheiten der Bereitschaftspolizei ohne jede Rechtsgrundlage willkürlich Stadionverbote gegen mehrere Nulldrei-Fans erteilen und durchsetzen wollten“, hieß es in der Mitteilung der Fan-Initiative „Nur03“.

Außerdem wollen die Babelsberg-Anhänger einen sogenannten Agent Provocateur im Gästeblock des Rathenower Stadions ausgemacht haben. Während der Partie Optik Rathenow gegen Babelsberg 03 (0:1) habe eine unbekannte Person einen Spieler rassistisch beleidigt und sei anschließend von Fans „zur Rede gestellt“ und „zum Verlassen des Gästeblocks aufgefordert“ worden, so die Initiative. Anschließend sei die Person „in ein Fahrzeug der Bereitschaftspolizei eingestiegen“. Der Vorwurf lautet also: Die Polizisten hätten gezielt Auseinandersetzungen provoziert, um anschließend gegen Babelsberg-Fans vorgehen zu können.

Polizei weist Vorwürfe der gezielten Provokation der SVB-Fans zurück

Das aber wies die zuständige Polizeidirektion West auf PNN-Anfrage zurück. „Die Polizei provoziert oder beleidigt nicht“, sagte ein Sprecher. Ein solches Verhalten wäre unzulässig und strafbar und würde „jeglicher deeskalierender und gefahrenabwehrender Einsatztaktik entgegenstehen“. Mit diesem Ziel sei auch der Polizeieinsatz in Rathenow durchgeführt worden, sagte der Sprecher. Außerdem seien im Gästeblock des Stadions gar keine Zivilpolizisten eingesetzt gewesen. Und: Auch zu einer rassistischen Beleidigung hat die Polizei keine Erkenntnisse. Offenbar weil die Nulldrei-Fans keine Anzeige erstattet haben.

Zum Vorwurf der willkürlichen Stadionverbote sagte der Polizeisprecher: „Es wurden am Spieltag keine Stadionverbote verhängt.“ Es sei nur eine Person angehalten und angesprochen worden, um das Bestehen eines Stadionverbotes zu überprüfen. Weil ein solches aber nicht vorlag, sei weder ihr noch anderen Personen der Zutritt verweigert worden.

Vorwürfe sorgen nach umstrittenen Polizeieinsatz im Jahr 2016 für Aufsehen

Während des gesamten Einsatzes seien zudem keine Straftaten angezeigt oder festgestellt worden, sagte der Sprecher. Einzig vor und nach dem Spiel sei außerhalb des Stadions Pyrotechnik gezündet worden. Dabei handele es sich jedoch um Ordnungswidrigkeiten.

Brisant waren die Vorwürfe der Nulldrei-Fans, weil im Mai 2016 schon ein anderer Polizeieinsatz in die Schlagzeilen geraten war. Es war ebenfalls der Landespokal, die Babelsberger waren zum Finalspiel nach Luckenwalde (Teltow-Fläming) gereist. Aufseiten der Nulldrei-Fans hatte es nach dem heftig umstrittenen Polizeieinsatz Platzwunden und Ohnmächtige gegeben. Ein Fan riss sich, nachdem er von Polizeibeamten von einem Stadionzaun heruntergezogen wurde, den Ringfinger bis zum Knochen auf. Gegen fünf Beamte waren nach polizeiinternen Ermittlungen anschließend Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet worden. 

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