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Sport: Südafrikanisches „Headquarter“ im Luftschiffhafen

Weltklasseschwimmer um Ryk Neethling begannen gestern ihr Trainingslager in Potsdam – von hier aus geht es zu den Weltcups in Stockholm, Moskau und Berlin

Seit gestern haben Potsdams Schwimmer prominente Trainingsnachbarn in der Halle des Luftschiffhafens: Südafrikas beste Schwimmer – unter ihnen Freistilspezialist Ryk Neethling, der Staffel- Olympiasieger von Athen 2004, und Rückenschwimmer Johannes Gerhard Zandberg, der WM-Dritte von Barcelona 2003 – schlugen gestern ihr Trainingslager im traditionsreichen Areal am Havelufer auf. Neethling hatte auch seine 15-jährige Schwester Jean Mari, die als größtes Brustschwimm-Talent ihres Landes gilt, an seiner Seite. Dazu die erst 17 Jahre alte Lauren Roets, die eine der hoffnungsvollsten Talente im Freistilschwimmen auf dem Afrikanischen Kontinent ist. In Potsdam mittrainieren wird außerdem der slowenische Lagen-Kurzbahn-Weltmeister und -Weltrekordhalter Peter Mankoc, der gestern ebenfalls nach Potsdam kam.

Zustande kam die weite Reise von der Südspitze Afrikas an den Templiner See, nachdem der einst in Hamburg und inzwischen in Südafrika als Coach tätige Dirk Lange am Rande der letztjährigen Deutschen Meisterschaften in Berlin bei Jörg Hoffmann – inzwischen Trainer im Bundesstützpunkt Potsdam – und dem jetzigen Brandenburger Landesschwimmverbands-Präsidenten Peter Wichert Möglichkeiten dazu eruiert hatte. Schnell wurden sich die Schwimmverbände Brandenburgs und Südafrikas über ein Trainingscamp in Potsdam einig. „Wir freuen uns, dass das nun geklappt hat“, meint Wichert.

Die 22 Aktiven sowie ihre fünf Trainer und Betreuer aus Südafrika – zu denen in der nächsten Woche auch ihr Cheftrainer Warley Sushdee stoßen wird – betrachten Potsdam als „Headquarter“ für ihr „Unternehmen World Cup“: Vom „Hauptquartier“ an der Havel wird jeweils ein Teil von ihnen zu den Kurzbahn-Weltcup-Rennen am 17./18. Januar nach Stockholm und am 25./26. Januar nach Moskau düsen; der Start beim arena-Weltcup am 21./22. Januar in Berlin ist bei den weit gereisten Gästen ebenfalls fest eingeplant.

Auch Schwimmer aus Jörg Hoffmanns Trainingsgruppe mit dem Cottbuser Benjamin Starke an der Spitze werden in Berlin am Weltcup-Start sein. „Hoffi“ hofft, dass sie sich in den nächsten Tagen etwas von den Südafrikanern abschauen können, wenn sich die Möglichkeit zum gemeinsamen Training ergeben sollte. „Unsere jungen Leute können noch eine Men- ge von ihnen lernen“, glaubt der einstige Weltklasse-Krauler, der einst selbst noch gegen Ryk Neethling schwamm, als dieser ebenfalls die 1500 Meter bestritt. „Das meine ich vor allem hinsichtlich des Trainingspensums der Südafrikaner. Ich hoffe, danach wird niemand mehr glauben, er müsse zu viel machen “

Das bis zum 28. Januar dauernde Trainingslager der Südafrikaner soll der Beginn einer langfristig geplanten Kooperation zwischen ihnen und den Brandenburger Schwimmern sein, bei der der kürzlich von Berlin zum OSC Potsdam gewechselte B-Kader-Schmetterlingsschwimmer Johannes Dietrich eine große Rolle spielen soll. Bereits in diesem Frühjahr will Jörg Hoffmann mit seinen Schützlingen zu einem Höhentrainingslager nach Südafrika fliegen. Sozusagen zum Gegenbesuch.

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