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Luftduell in Budapest. Potsdams Stürmerin Lisa Evans (r.), die am Donnerstag zwei Tore schoss und zwei weitere vorbereitete, im Zweikampf mit der Ungarin Lilla Nagy.

© dpa

Sport: So gut wie sicher im Achtelfinale

Turbine Potsdam gewann in der Champions League am Donnerstag beim MTK Hungaria FC in Budapest mit 5:0

Turbine Potsdam steht nach einem 5:0 (4:0)-Sieg am gestrigen Donnerstagnachmittag beim MTK Hungaria FC Budapest mit anderthalb Beinen im Achtelfinale der UEFA Women’s Champions League, in dem der deutsche Frauenfußball-Vizemeister nach Lage der Dinge auf Olympique Lyon treffen wird (siehe Kasten). Die wichtigen Auswärtstore für Potsdam erzielten Maren Mjelde (11. Minute), Natasa Andonova (30.) Stefanie Draws (32.) und Lisa Evans (34., 76.). „Das ist erst einmal eine gute Ausgangsposition“, erklärte Turbines Cheftrainer Bernd Schröder, dessen Mannschaft am kommenden Mittwoch Budapest zum Rückspiel im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion empfangen wird; Anpfiff ist dann um 19 Uhr.

Gestern im altehrwürdigen Hidegkuti-Stadion gehörte zwar die erste gute Szene den Gastgeberinnen, doch Lilla Nagy legte sich in der zweiten Spielminute beim Weg auf Turbines Strafraum den Ball zu weit vor, so dass Ann-Katrin Berger ohne Probleme klären konnte. Und dann bestimmte Turbine das Spielgeschehen. Julia Simic hatte Pech, als sie nach einer Kopfball-Vorlage Pauline Bremers von rechts das Spielgerät am langen linken Pfosten per Kopf knapp verpasste (9.). Dann aber passte die 24-Jährige den Ball in den MTK-Strafraum, wo ihn Maren Mjelde mit der Brust annahm und Hungaria-Schlussfrau Réka Szöcs bei ihrem halbhohen Schuss ins Netz keine Chance ließ. Kurz darauf köpfte die 60-fache norwegische Nationalspielerin knapp über den Querbalken (17.), ehe Berger gegen die vor ihrem Kasten aufgetauchte Nagy klären musste (28.).

Potsdam blieb jedoch am Drücker, und nachdem auch Szöcs gegen Lisa Evans geklärt hatte, leistete sich Budapests Keeperin nur eine Minute später einen folgenschweren Fehler, als sie nicht an eine Evans-Flanke von links kam und Natasa Andonova freistehend die Kugel ins leere Tor schieben konnte. Nun ging es Schlag auf Schlag. Simic köpfte zwar knapp vorbei, doch dann stieg Mannschaftskapitänin Stefanie Draws nach einem Evans- Eckball von links am höchsten und köpfte ins hohe rechte Eck. Und als die MTK-Abwehr den Ball nicht vor dem eigenen Tor wegbekam, war Evans per Hinterhaltschuss mit links flach zum 0:4 zur Stelle.

Nach der Pause versuchten die Gastgeberinnen, das Potsdamer Kombinationsspiel schon früher zu stören, und konnten dadurch mehr Akzente als im ersten Spielabschnitt setzen, ohne Turbine aber wirklich ernsthaft zu gefährden. Ihre größte Chance hatten die Budapesterinnen nach 65 Spielminuten durch ihre Rekord-Nationalspielerin Anita Padar, als die 111-fache Auswahlkickerin einen Abwehrversuch von Draws abblockte, das Leder aber oben auf dem Tornetz landete. Fast im Gegenzug Pech für Turbine, als Simic nur den rechten Pfosten traf und die gerade eingewechselte Asano Nagasato über die Querlatte köpfte. Dann aber bewies Nagasato das richtige Auge, als sie mit einem Pass in die Tiefe Evans bediente und sich diese die Chance zum 5:0 aus zentraler Position nicht nehmen ließ (76.). Und als Evans acht Minuten später von links vors Tor flankte, verpasste Genoveva Anonma die Kugel nur ganz knapp. Turbine blieb bis zum Abpfiff spielbestimmend, offenbarte aber wie schon davor in den Bundesliga-Partien im Schlussgang einige Unkonzentriertheiten, die eine stärkere Mannschaft möglicherweise bestraft hätte.

„In der ersten Halbzeit haben wir phasenweise ganz gut gespielt, nach der Pause aber fast das Spiel eingestellt. Da haben wir in zu vielen Szenen die nötige Konsequenz fehlen lassen“, monierte denn auch Bernd Schröder, der auf seine verletzte Nationalspielerin Jennifer Cramer und die angeschlagene Stürmerin Ada Hegerberg verzichten musste. „Außerdem haben wir Tabea Kemme und Lia Wälti für den Sonntag geschont“, so der Coach, dessen Mannschaft dann in der Bundesliga bei Bayer Leverkusen antritt. Deshalb trat Turbine am Mittwoch schon wenige Stunden nach dem 5:0-Sieg die Heimreise an.

Turbine: Berger; Singer, Draws, Elsig (66. Wesely); Bremer (57. Zietz), Mjelde, Simic, Göransson (66. Nagasato); Evans, Anonma, Andonova.

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