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Landeshauptstadt: Schwerer Alleingang

ATLAS Von Nicola Klusemann Ein Alleingang werde unverhältnismäßig schwerer, gemeinsam sei man stärker. So hatte Reinhard Nieper, Chef des St.

ATLAS Von Nicola Klusemann Ein Alleingang werde unverhältnismäßig schwerer, gemeinsam sei man stärker. So hatte Reinhard Nieper, Chef des St. Josefs-Krankenhauses, im Juli seine Mitarbeiter auf die geplante Fusion seiner Einrichtung mit dem Klinikum Ernst von Bergmann vorbereitet. Inzwischen sind bekanntlich die Verhandlungen gescheitert, das St. Josefs hat den ersten Schritt auf dem beschwerlichen Weg getan. Als Zeichen seiner Durchhaltekraft wird in diesem Monat mit dem Neubau in der Zimmerstraße begonnen – allen Unkenrufen zum Trotz. Denn mit dem neuen Jahr kommen nicht nur die Fördermittel für das Neubauprojekt, sondern auch gravierende Veränderungen im Krankenhauswesen durch die eben verabschiedete Gesundheitsreform. Das neue Gesundheitssystem will weg von langen stationären Aufenthalten hin zu ambulanten Behandlungen. Mittelfristig sollen in Potsdam 200 Krankenhausbetten abgeschafft werden. Das entspricht nahezu der Kapazität der katholischen Einrichtung. Scharf formuliert, bräuchte man also in ein paar Jahren das St. Josefs theoretisch gar nicht mehr. Auch die doppelte Vorhaltung verschiedener Stationen wie der Geburtshilfe oder Endoskopie wird auf Dauer nicht finanzierbar sein. Es bleibt die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, mit dem Neubau zu beginnen. Auch vor dem Hintergrund, dass in wenigen Jahren womöglich erneut über ein Gemeinschaftskrankenhaus diskutiert wird.

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