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Das Einstein-Gymnasium in der Innenstadt.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

Schulplatzkrise in Potsdam: CDU will mehr Kapazitäten im Einstein-Gymnasium

Angesichts von fehlenden Plätzen an Gymnasien beginnt die Debatte, wie sich das Problem lösen lässt. Kritik am Oberbürgermeister kommt von den Linken.

| Update:

Eine neue Lösungsidee für die vielen fehlenden Unterrichtsplätze an Potsdamer Gymnasien kommt aus der CDU-Fraktion. Deren Bildungsexperte Clemens Viehrig forderte am Donnerstag, die Stadt müsse angesichts der Lage auch unverzüglich das dritte Obergeschoss des Einstein-Gymnasiums an der Hegelallee so ertüchtigen, dass die dortigen Räume wieder genutzt werden könnten. Dazu werde die CDU einen Antrag in der Stadtverordnetenversammlung einbringen, so Viehrig.

Das besagte Geschoss könne wegen eines fehlenden zweiten Fluchtwegs derzeit nicht für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden, erklärte der Kommunalpolitiker. Allerdings sei die Raumsituation vor Ort ohnehin schon angespannt - die Schule hatte angesichts der fehlenden Gymnasialplätze schon im vergangenen Sommer eine zusätzliche Klasse aufnehmen müssen. „Die nötigen baulichen Veränderungen sind deshalb unverzüglich einzuleiten“, so Viehrig.

Zwei Erweiterungen geplant

In dieser Woche war bereits bekannt geworden, dass Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) wegen der fehlenden Gymnasialplätze ebenfalls diverse Lösungen anstrebt. Es geht nach Prognosen des Schulamts um erneut rund 150 Plätze. Zum einen sollen bis Mitte 2024 auf dem Stadtplatz vor dem Leibniz-Gymnasium Unterrichtscontainern errichtet werden - zum Unmut der Schule. Zudem ist für das Hannah-Arendt-Gymnasium in Potsdam-West ein Erweiterungsbau geplant.

Zugleich hatte sich Schubert gegen die Vorgründung eines neuen Gymnasiums entschieden, was CDU-Mann Viehrig auch gefordert hatte. Der Rathauschef begründete dies gegenüber den PNN mit der zur Verfügung stehenden Zeitspanne von nur einem Jahr. So müssten auch Bau- und Planungsrecht für so einen Standort geschaffen werden, lautete ein Argument.

Scharfenberg kritisiert fehlende Einbindung der Stadtverordneten

Verärgert reagierte der Fraktionschef der kleineren der beiden Linke-Fraktionen, Hans-Jürgen Scharfenberg. Der Oberbürgermeister müsse die Stadtverordneten in die Lösungssuche einbeziehen - dass dies bisher nicht passiert sei, nannte Scharfenberg ein „autoritäres Gehabe“. Er kritisierte auch, dass mit der Erweiterung des Leibniz-Gymnasiums der dortige Stadtplatz für längere Zeit zerstört würde. Schubert selbst hatte sich über das Grundproblem Ende März im Bildungsausschuss der Stadtverordneten ausgetauscht und Prüfungen verschiedener Optionen angekündigt.

Die Dramatik der Lage war nach dem Abgang der früheren Bildungsdezernentin Noosha Aubel (parteilos) aufgefallen - die freilich selbst jahrelang nur bedingt erfolgreich für mehr Gymnasialplätze gekämpft hatte. Bekanntlich hatte die rot-grün-rote Rathauskooperation eigentlich auf Gesamtschulen gesetzt und gar kein neues Gymnasium mehr errichten wollen.

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