zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schreiben von Securitas-Chef „wertloses Papier“

Situation der Arbeitsplätze bleibt ungeklärt / ver.di fordert weiter Überleitungstarifvertrag

Der bisherige Geschäftsführer der Securitas Geld- und Werttransporte, Oliver Seiter, hat den Mitarbeitern versichert, dass der Eintritt der Heros-Unternehmensgruppe als Gesellschafterin der Securitas „keine Auswirkungen auf die arbeitsvertraglichen Vergütungsansprüche jedes Einzelnen hat“. Das geht aus einem Schreiben hervor, dass in einzelnen Betrieben der Unternehmensgruppe für die Belegschaft ausgehangen wurde. In dem Schreiben, das den PNN vorliegt, heißt es, dass der Gesellschafterwechsel „keine Auswirkungen“ auf die bestehenden Arbeitsverträge habe. „Diese gelten in unveränderter Form.“

Für die Gewerkschaft ver.di ist das Schreiben jedoch kein Anlass zur Beruhigung. Auf Anfrage erklärte gestern Gerald Richter, Leiter der Bundesfachgruppe für Geld- und Werttransporte bei ver.di, dass das Schreiben „rechtlich keine Relevanz besitzt“. Es sei ein „wertloses Papier, da der alleinvertretungsberechtigte Geschäftsführer Karl-Heinz Weis ist“.

Weis ist Chef von der Firma Heros, die die 1700 Mitarbeiter der Sparte Geld- und Werttransporte von Securitas im November übernahm. Seitdem ist ungeklärt, wie es mit den Arbeitsplätzen von Securitas weiter geht. Betroffen sind auch rund 200 Arbeitsplätze in Potsdam. Am 27. Dezember war es zum Warnstreik gekommen.

„Unser Ziel ist es einen Überleitungstarifvertrag auszuhandeln, der sicherstellt, dass sich nichts ändert“, erklärte Richter. Dieser Aufforderung sei Weis bislang nicht nachgekommen. „Es gab keinerlei Rückmeldung.“ Allerdings gäbe es Informationen, wonach Securitas-Mitarbeitern bereits neue Tarifverträge angeboten worden seien. Diese sähen zwar eine Anhebung des Bruttogehalts um 100 Euro vor, zugleich aber den Verzicht auf bereits erworbene Leistungen, wie die Anerkennung der Betriebszugehörigkeit, Kündigungsfristen sowie Urlaub. Unter dem Strich würde sich die tarifliche Situation der Kollegen verschlechtern.

Sollte sich der Heros-Geschäftsführer auch in den kommenden Tagen nicht äußern, wolle ver.di gemeinsam mit den Mitarbeitern von Securitas das weitere Vorgehen beraten. Richter: „Wenn die Mitarbeiter den Arbeitskampf wollen, dann organisieren wir das.“ ERB

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false