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Berufstipps für Sozialpädagogen beim FH-Career-Service

Berufstipps für Sozialpädagogen beim FH-Career-Service Sie gehören nicht zu denen, die sich nichts sagen lassen und meinen, das Rad neu erfinden zu müssen: die Sozialpädagogen der Fachhochschule Potsdam. Der Seminarraum mit dem Blick auf die Friedrich-Ebert-Straße ist voll am Mittwochnachmittag, als zwei Praktiker aus der Branche über ihre alles andere als geradlinige Karriere berichten und Tipps für Einsteiger geben. In der ersten Reihe sitzt die Organisatorin der Veranstaltung Kirsten Mantho vom Career-Service der Fachhochschule Potsdam, die später die Umfragebögen verteilen wird: Entsprachen die Inhalte der Ankündigung? Haben Sie Ihren Erkenntniswert erhöht? Der eine Praktiker ist Rüdiger Stanke, 42. Er arbeitet heute bei der Landesarbeitsgemeinschaft für politisch-kulturelle Bildung in Brandenburg e.V. Die andere Praktikerin ist Doris Waldmann, 53, freiberufliche Journalistin und Supervisorin. Sie war nicht immer Freiberuflerin, und wird es wohl auch nicht bis zur Rente bleiben. Sie interessiert sich für sehr viele Berufsfelder, erzählt Waldmann, und findet Abwechslung im Job bereichernd. Mittlerweile kann sie aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen. Stanke geht bei seinem Job nach seinen Interessen, sagt er. Er schafft sich mehrere Standbeine, arbeitet an mehreren Themen, die ihn reizen. Eines davon hat bisher immer zu einem Job geführt, erzählt er. Und es sind immer wieder andere Dinge, die ihn fesseln. Das ist so ziemlich der einzige rote Faden, der sich durch sein Leben schlängelt. Er beginnt seine berufliche Biografie ganz am Anfang. Er wuchs in einem kleinen Dorf im Osten auf, ging auf eine kleine Dorfschule und lernte Elektriker, ein Handwerk, mit dem er sich in Not immer sein Brot verdienen kann, sagt er. Heute ist Stanke froh darüber. Richtig groß wurde sein Horizont als er nach Berlin kam. Er jobbte in der Altenpflege, organisierte kulturpolitische Großveranstaltungen, studierte Gemeindepädagogik, war nach der Wende bei mehreren Vereinsgründungen dabei. Jugend- und Erwachsenenarbeit war sein Ding, nur wurde ihm bald bewusst, dass er bald nur noch Organisator und Verwalter war, sich pädagogisch aber nicht „sattelfest“ fühlte. Gedacht getan, machte er eine berufsbegleitende Ausbildung zum Gestaltpädagogen. Seit dem fühlt sich der politische Kulturarbeiter sicher in seiner Rolle, sagt er. Er weiß, wohin er will. Sein Weg wurde damit aber nicht direkter als vorher. Er erzählt von Lebensmodellen und Kommunenleben, das ihn einige Jahre beschäftige, von seiner Arbeit mit jugendlichen Schulverweigerern auf Hermannswerder. Fortbildungen sind ein guter Weg, voranzukommen, meldet sich Journalistin Waldmann zu Wort. Oft wird dafür kein Geld ausgegeben, dabei kann schon ein Wochenendkurs oder ein Seminar Ziele bestimmen helfen, Motivationsanschieber sein und Kontakte schaffen, meint sie. Ihr Berufsleben teilt sie in „nur“ fünf Phasen ein: Lehre zur Industriekauffrau, Studium, freiberufliche Erwachsenenbildung, Journalistin und Supervisorin. Nach ihrem Studium gab es so viele Stellen, dass sie sich einen Job aussuchen konnte, erzählt die Referentin mit den pragmatischen Tipps. Nach einem bestimmten Schwerpunkt zu studieren, hält sie nicht unbedingt für den richtigen Weg. „Man muss mit dem was man macht harmonisch sein, zu dem finden, was einen selbst zufrieden macht“, sagt sie. Auch sie empfiehlt die viel gerühmten Netzwerke und Kontakte. Wichtig sei aber vor allem das Selbstbewusstsein. Das man weiß, was man kann, und schaut, welches Berufsfeld zu den Fähigkeiten und zur Persönlichkeit passt, fasst sie am Ende zusammen. Marion Hartig

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