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Sport: „Schön und beeindruckend“

Christoph Pfingsten krönte mit WM-Bronze seine erfolgreichste Rad-Saison

Christoph Pfingsten krönte mit WM-Bronze seine erfolgreichste Rad-Saison Bei den Radcross-Weltmeisterschaften im saarländischen St. Wendel erkämpfte sich Christoph Pfingsten vom OSC Potsdam am Wochenende die Bronzemedaille bei den Junioren. Damit erzielte er sowohl sein bislang bestes Ergebnis als auch den größten Erfolg für die OSC-Radsportabteilung. Christoph, Glückwunsch zur Bronzemedaille, mit der Du sicherlich nicht unbedingt gerechnet hast. Danke, nein, gerechnet habe ich damit gar nicht. Mein Ziel war es, unter die ersten zehn zu kommen, allein das wäre schon ein toller Erfolg gewesen. Und anfangs sah es auch gar nicht danach aus. Warum, woran hat“s gelegen? Ich konnte mich nach dem Weltcuprennen in den Niederlanden ja schon knapp eine Woche lang mit den Bedingungen vertraut machen. Und die Strecke schien mir gar nicht zu liegen. Das Eis, der Schnee, das war alles sehr ungünstig. Aber vor den Weltmeisterschaften hat der Bundestrainer neue Laufräder mit breiteren Reifen besorgt, und die waren für diese Verhältnisse dann optimal. Mit welcher Taktik bist Du an das Rennen heran gegangen? Ich bin als Erster vom Start weg gekommen und dann in einer Dreiergruppe gefahren. Das hat Kraft gespart. Am Ende war die Entscheidung ja absolut knapp; nur zehn Zentimeter fehlten mir zum Vizeweltmeister. Die Strecke war im Gegensatz zu den Tagen davor sehr gut präpariert und nicht so glatt, so dass ich nicht einmal gestürzt bin. Zum Schluss wäre ja fast der WM-Titel möglich gewesen. Ja, ohne Frage, aber auch über Bronze habe ich mich riesig gefreut. Die Stimmung am Rande war so toll, dass ich einfach das Zeichen für die letzte Runde nicht gehört habe. Sonst hätte ich bestimmt früher angegriffen und wahrscheinlich den Titel geholt. Konntest Du aber vielleicht auch von den Zuschauern profitieren? Unbedingt. Die Stimmung war einfach einmalig, allein bei unserem Junioren-Rennen waren rund 15000 Zuschauer an der Strecke. Wenn die Fahrer auf der Treppe die Räder tragen mussten, applaudierten die Fans. Das war einfach schön und beeindruckend. Die Konkurrenz war ja sehr stark. Hast Du im Vorfeld damit gerechnet. Ja. Den Italiener Davide Malacarne, der das Rennen ja dann auch gewonnen hat, habe ich gleich ganz stark eingeschätzt. Und auch mit Julien Taramarcaz aus den Schweiz, der Zweiter wurde, habe ich gerechnet. Ricardo Van der Velde aus den Niederlanden wurde nur Fünfter, da hätte ich mehr erwartet. Und dein Dauerrivale Philip Walsleben vom RC Kleinmachnow? Bei den Deutschen Meisterschaften hat er das Rennen ja für sich entschieden. Diesmal kam er nur auf den 13. Platz. Ich weiß auch nicht, was an diesem Tag mit ihm los war. Eine WM hat eben ihre ganz eigenen Gesetze. Ein Sturz, ein Platter, und schon kann alles vorbei sein. Auch bei mir war viel Glück im Spiel. Die Radcross-Saison ist nun vorbei. Für Dich die bislang erfolgreichste. Ja, das lief alles toll. Bei den Europameisterschaften wurde ich Dritter, bei den Deutschen Meisterschaften Zweiter und in der Welt-Cup-Gesamtwertung Vierter. Das war ein großer Sprung nach vorn. Ist jetzt erst einmal Ruhe angesagt? Etwas schon. Am Dienstag fahre ich zum Sechs-Tage-Rennen nach Berlin und drücke dort Robert Bartko die Daumen. Der hat mir auch zum dritten Platz gratuliert. Und dann steht die Straßensaison an. Ja, mit dem Red-Bull-Team geht es in drei Wochen ins Trainingslager nach Barcelona. Auf alle Fälle will ich in dieser Saison ein Ticket für die Junioren-WM lösen. Das Interview führte Henner Mallwitz

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