Fürsprecherin für historische Bausubstanz: Saskia Hüneke mit Foerster-Preis geehrt

Sie ist als Kustodin bei der Schlösserstiftung verantwortlich für rund 5000 Skulpturen – und als Stadtverordnete für die Grünen eine energische Stimme, wenn es um die Entwicklung Potsdams geht. Am gestrigen Dienstag wurde Saskia Hüneke mit dem diesjährigen Wilhelm-Foerster-Preis der Urania Potsdam ausgezeichnet. Die Laudatio auf die Kunsthistorikerin und Lokalpolitikerin hielt die brandenburgische Kultur- und Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD).

Saskia Hüneke habe sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur um Erhalt und Erforschung der Skulpturensammlung der preußischen Schlösser und Gärten verdient gemacht – sie habe „in Führungen, Ausstellungen, Vorträgen und Veröffentlichungen mit profunder Kenntnis, kreativen Ansätzen und großem Engagement immer wieder die breite Öffentlichkeit über das kunst- und kulturgeschichtliche Erbe Brandenburg-Preußens informiert“, sagte die Ministerin laut einer Mitteilung. Damit leiste Hüneke einen wichtigen Beitrag zur Grundidee der Urania: „Erkenntnisse der eigenen wissenschaftlichen Arbeit einem breiten Publikum zugänglich zu machen“. Hüneke habe sich seit den 1980er-Jahren außerdem immer wieder in Politik und Gesellschaft dafür eingesetzt, „wertvolle historische Bausubstanz und großartige Gartenanlagen mit den Erfordernissen einer modernen Stadtentwicklung in Einklang zu bringen“, so die Ministerin.

Die Kunsthistorikerin, 1953 in Greifswald geboren, ist seit 1981 für die Skulpturensammlung der Schlösserstiftung verantwortlich. Sie gehörte 1988 zu den Potsdamern, die sich im neuen Bürgerverein Argus (ArbeitsGemeinschaft für Umweltschutz und Stadtgestaltung) engagierten und unter anderem geplante Abrisse in der historischen Innenstadt verhindern konnten. Sie ist Stadtverordnete bei der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

Die Urania Potsdam engagiert sich seit rund 120 Jahren dafür, dass wissenschaftliche Themen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden. Mit dem nach dem Astronomen Wilhelm Foerster benannten Preis ehrt der Verein seit 1993 Forscherinnen und Forscher, die dafür in besonderer Weise stehen. 

PNN