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Sport: Premiere als Potsdamer Fünfkämpferin

Janine Kohlmann startet jetzt ebenso wie Anne Hackel und Patrick Dogue vom OSC beim Weltcup in den USA

In Übersee wird Janine Kohlmann in dieser Woche ihren ersten internationalen Wettkampf als Moderne Fünfkämpferin des OSC Potsdam bestreiten. Kohlmann startet ebenso wie ihre neuen Vereinskollegen Anne Hackel und Patrick Dogue beim Weltcup im kalifornischen Palm Springs und will dort zunächst am Donnerstag das Halbfinale überstehen, um das Finale am Samstag zu erreichen. „Dort ist dann manches möglich“, sagt Kohlmann, die vor anderthalb Jahren aus Neuss an die Havel kam und mit Jahresbeginn offiziell vom Neusser SC zum OSC wechselte. „In Potsdam habe ich viel bessere Trainingsbedingungen als in Neuss, wo ich praktisch allein trainieren und auch viel herumfahren musste – zum Fechten beispielsweise nach Leverkusen und zum Schwimmen nach Wuppertal“, erzählt die 22-Jährige. „Hier im Luftschiffhafen haben wir alles auf kurzem Weg, außerdem habe ich hier mehr Trainingspartner auf ähnlichem Niveau.“

Ihr Umzug nach Potsdam habe schon eine Leistungssteigerung bewirkt, glaubt die gebürtige Düsseldorferin, die 2012 gemeinsam mit Lena Schöneborn und Annika Schleu aus Berlin bei den Weltmeisterschaften in Rom Staffel-Gold gewann und zur im vergangenen Jahr gegründeten Sportfördergruppe der Polizei im Land Brandenburg zählt. „Außerdem gelang mir im April in Szekesfehervar mit Platz fünf mein erstes Top-Ten-Resultat im Weltcup.“

Den Wettkampf in Palm Springs wird Janine Kohlmann leicht gehandicapt antreten. „Ich habe immer noch ein bisschen mit einer Sehnenreizung im rechten Fuß zu tun“, erzählt die Neu-Potsdamerin, die deshalb beim internationalen Saisonstart Anfang Februar im polnischen Drzonkow auf ärztliches Anraten hin nur focht und schwamm. Und bei der Kaderqualifikation am Wochenende in Potsdam (siehe Kasten) war sie nur mit dem Degen aktiv. „Das war noch mal als Vorbereitung gedacht und besser als Training, bei dem man nicht so ein Wettkampf-Feeling bekommt“, erläutert Kohlmann. „Den Weltcup jetzt werde ich nicht ganz ohne Schmerzen absolvieren können – da muss man halt auf die Zähne beißen.“ Zumal sie am Sonntag auch noch in der Mixed-Staffel zusammen mit dem gebürtigen Strausberger Alexander Nobis von Spandau 04 Berlin für Deutschland antreten wird.

Am meisten freut sich Janine Kohlmann während der Wettkämpfe auf das Reiten, obwohl diese Disziplin durch das Auslosen der Pferde im wahrsten Sinne des Wortes jedesmal ein Lotteriespiel ist. „Reiten mag ich am liebsten, ich habe ja auch ein eigenes Pferd, das ich bei meinem Umzug nach Potsdam mit hergebracht habe“, erzählt die Fünfkämpferin, die ihre größten Reserven noch im Combined – der Kombination von Laufen und Pistolenschießen – sieht. „Dank meiner Schießtrainerin Jördis Schmidt bin ich im letzten Jahr schon besser geworden, aber ich habe beim Schießen aus der Belastung immer noch Potenzial nach oben“, meint Kohlmann, die im vergangenen Jahr das Olympia-Ticket nach London knapp verpasst hatte und sich freut, dass der Moderne Fünfkampf olympisch bleibt. „Das motiviert zusätzlich, die nächsten Olympischen Spiele in Rio anzugehen.“

Während Janine Kohlmann bereits mehrere Weltcups bestritt, erlebt Patrick Dogue am morgigen Mittwoch in Palm Springs seine Weltcup-Premiere. „Ein bisschen aufgeregt ist man da schon, aber es geht“, sagt der 20-Jährige vom OSC Potsdam, der noch Junior ist und erstmals bei den Erwachsenen startet. „Deshalb gehe ich noch nicht mit so hohen Erwartungen ins Rennen, denn das ist schon eine andere Liga“, meint der Sohn einer Deutschen und eines Senegalesen. Er war 2009 seinem ein Jahr früher an die Havel gewechselten Bruder Marvin (17) aus Erdingen nach Potsdam gefolgt, „weil ich hier – anders als in Bayern – an der Sportschule mein Abitur machen kann“, so Dogue, der das Combined seine Schokoladendisziplin nennt. In diesem Frühjahr will er das Abi machen, zuvor aber fliegt er am heutigen Dienstag in die USA und Mitte März nach Rio de Janeiro, wo auch sein Klubkollege Stefan Köllner ins Weltcup-Geschehen einsteigen wird.

Dann wird Anne Hackel schon wieder operiert sein. Die gebürtige Rathenowerin fliegt morgen mit Janine Kohlmann nach Palm Springs. „Dort will ich erst mal das Finale der besten 36 erreichen – und dann sehe ich weiter“, erklärt die 22-Jährige, die 2012 nach einem Sturz vom Pferd mit einem Wadenbeinbruch ein halbes Jahr ausfiel, ehe sie im September Zehnte der Junioren-WM im Einzel in Drzonkow wur- de. „Ich muss jetzt noch mal operiert werden, die Saison ist deshalb für mich schon so gut wie gelaufen“, sagt Anne Hackel.

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