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Silhouette von Potsdam - die wachsende Landeshauptstadt. (Symbolbild)

© R. Hirschberger/dpa

Potsdams Einwohnerzahl steigt weiter: Aber die Zahl der Geburten und Gewerbe sinkt

Fast 186.000 Menschen leben mittlerweile in der Landeshauptstadt - das hängt auch mit dem Ukraine-Krieg zusammen. Die Zahl der Wegzüge liegt über dem Niveau der Vorjahre.

Zuwachs durch Geflüchtete aus der Ukraine: Potsdam hat in den vergangenen drei Monaten deutlich mehr neue Einwohner registriert im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Laut dem aktuellen Quartalsbericht aus dem Rathaus leben nun 185.810 Menschen in der Landeshauptstadt - 531 mehr als noch Ende Juni. Seit Anfang des Jahres sind damit 2409 Personen zusätzlich als Potsdamer gemeldet worden, das waren so viele wie einige Jahre nicht mehr.

2021 hatte es zum selben Zeitpunkt erst ein Plus von 643 Menschen gegeben. Ein so großes Wachstum wie 2022 hatte es zuletzt im Jahr 2017 gegeben, mit einem Zuwachs von 2809 Neu-Potsdamern bis zum dritten Quartal.

Viel Wohnraum benötigt

Die neuen Bewohner kommen vielfach aus dem Ausland, gerade aus der von Russland angegriffenen Ukraine. So liegt die Zahl der Personen aus anderen Ländern mit Wohnsitz in Potsdam aktuell bei 22.086, Anfang des Jahres waren es noch 3356 Menschen weniger. Die Zahl ukrainischer Staatsbürger lag im Winter noch bei 928, nun sind es 2268 mehr. Die Ausländerquote stieg von 10,2 auf 11,9 Prozent.

Wegen der vielen geflüchteten Ukrainer:innen, die auch vielfach bei Privatleuten untergekommen sind, hatte die Stadtverwaltung mehrere Flüchtlingsunterkünfte erweitern müssen. Auch neue seriell gefertigte Wohnbauten werden für das nächste Jahr als Unterbringungsstätten vorbereitet. Zugleich wächst angesichts der bundesweit steigenden Flüchtlingszahlen in der Rathausspitze die Sorge, weil in Potsdam kaum noch Wohnraum verfügbar ist.

Zahl der Wegzüge gestiegen

Gesunken ist in Krisenzeiten die Zahl der Geburten, seit Anfang des Jahres wurden demnach 1222 Potsdam-Babys geboren. In den beiden Vorjahren waren es jeweils mehr als 1350 Geburten. Demgegenüber stehen in diesem Jahr schon 1354 Verstorbene, was ganz leicht über dem Niveau der beiden Vorjahre liegt. Die Zahl der Fortzüge lag mit 6200 Ex-Potsdamern etwas über dem Niveau von 2020 und 2021, als noch rund 5800 sowie 6000 Menschen die Stadt verließen.

Besorgniserregend ist in Krisenzeiten die Entwicklung bei den angemeldeten Gewerben. Diese Zahl lag noch im Herbst 2019 bei 13.254 Firmen, ein Corona-Jahr später bei 12.989 und im Oktober 2021 bei 12.906. Jetzt sind es 12.804 Unternehmen, die Zahl der Abmeldungen seit Anfang des Jahres liegt bei rund 600.

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