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Das Potsdamer Geoforschungszentrum besteht seit 25 Jahren.

© A. Klaer

25 Jahre GFZ Potsdam: Potsdamer Wissenschaftler: Untersuchungen vom Erdkern bis zum All

Ganz tief in der Erde oder weit hinaus ins All: Potsdamer Forscher untersuchen CO2-Speicher oder begleiten Satellitenmissionen. Gefragt sind die Experten immer wieder bei Erdbeben. Sie erläutern dann Ursachen und mögliche Folgen.

Potsdam - Wissenschaftler des Potsdamer Geoforschungsinstituts (GFZ) reisen nächste Woche nach Neuseeland, wo sich im November vergangenen Jahres ein verheerendes Erdbeben ereignete. Die Taskforce, die bereits in Chile (2014) und Nepal (2015) im Einsatz war, solle verschiedene Messungen vornehmen, sagte Reinhard F. Hüttl, Wissenschaftlicher Vorstand des Forschungszentrums, am Mittwoch in Potsdam. Ziel sei es, Erkenntnisse über Erdbeben in anderen Regionen der Welt zu gewinnen und Vorhersagen zu entwickeln.

Im Blick stehen demnach Veränderungen der Erdkruste. Das Potsdamer Zentrum, es besteht seit 25 Jahren, forscht vom Erdkern bis zum Weltall. Derzeit werden knapp 1300 Mitarbeiter aus mehr als 60 Ländern beschäftigt.

Grundlegende Fragen zur Dynamik der Erde

Für erfolgreiche Lösungen werde exzellente Forschung benötigt, betonte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) in ihrem Grußwort zum Jubiläum des Einrichtung. Das GFZ beschäftige sich mit grundlegenden Fragen zur Dynamik der Erde und helfe, das System besser zu verstehen.

Fast startklar ist derzeit der Nachfolger einer Satellitenmission. Bereits seit 2002 kreisen zwei Satelliten im Orbit um die Erde. Ende Juni/Anfang Juli geht nach Angaben von Hüttl der Treibstoff zu Ende. Bis Anfang 2018 soll die nächste Generation starten. Das GFZ trägt mit 77 Millionen Euro etwa ein Drittel der Kosten der NASA-Mission. Bei dem Forschungsvorhaben sollen Veränderungen des Grundwasserspiegels und andere Wasserveränderungen, wie das Abschmelzen des Gletschereises im Blick behalten werden.

Forschungsschwerpunkt: Energiewende

Nach Angaben von Hüttl ist ein weiterer Forschungsschwerpunkt die Energiewende, vor allem die Erforschung Geothermischer Systeme. In Groß Schönebeck (Barnim) wird erkundet, wie die Energiequelle zur Wärme- und Stromgewinnung genutzt werden kann. Auf einer Fläche von 64 Quadratkilometern sind ab Frühjahr seismische Untersuchungen geplant: Schallwellen werden ausgesandt und gemessen, wenn sie aus der Tiefe reflektiert werden. Rückschlüsse auf die Tiefengeothermie werden erwartet.

Am Pilotstandort Ketzin (Havelland) für einen CO2-Speicher werden im Sommer die letzten Bohrungen verschlossen und das Projekt beendet. Von 2008 bis 2013 wurden 67 000 Tonnen gelagert. "Wir haben damit wichtige Kenntnisse für den Lebenszyklus eines CO2-Speichers gewonnen", sagte Vorstand Hüttl. (dpa)



Weitere Hintergründe zum Geoforschungszentrum Potsdam lesen Sie in der Donnerstagsausgabe der PNN oder heute Abend ab 22.15 Uhr im E-Paper >>

Gudrun Janicke

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