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Der PNN-Newsletter - heute von Jana Haase.

© TSP

Potsdam Heute, 13. Januar 2023: Nach Covid nicht mehr auf die Beine kommen

Die wichtigsten Termine, die interessantesten Themen und News. Alles, worüber Potsdam spricht, im PNN-Newsletter „Potsdam Heute“.

Guten Morgen,

die Infektion ist vorbei, die Probleme bleiben - oder werden sogar immer schlimmer: Was Günter Baaske, SPD-Landtagsabgeordneter und Ex-Minister, in dieser Woche im Gesundheitsausschuss des Landtages von seinem Sohn berichtete, kennen Sie so oder so ähnlich vielleicht auch schon aus Ihrem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis: 31 Jahre alt ist er, Feuerwehrmann und Kindergärtner, eigentlich „der lebendigste, quirligste Mensch dieser Welt“. Nach einer Coronainfektion im Frühjahr 2022 plagen den jungen Mann jedoch anhaltende Schlaflosigkeit, Benommenheit, mittlerweile kommt der Potsdamer oft nicht einmal mehr auf die Beine, schon wenige Schritte strengen ihn an. Der Verdacht: Long Covid.

Kurz vor Weihnachten dann die Diagnose mit dem komplizierten Namen, den wir, so steht es zu befürchten, als Nachspiel der Coronapandemie noch öfter hören werden: ME/CFS, kurz für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom. Es handelt sich um eine bis heute kaum erforschte, nicht heilbare neuroimmunologische Krankheit, die zu körperlicher Behinderung führen kann. Die Erkrankten durchlaufen oft eine Odyssee, bevor sie Hilfe bekommen.

Ein Zurück auf ein Level von 100 Prozent Leistungsfähigkeit gibt es nicht

Zahlen dazu, wie viele Menschen in Brandenburg betroffen sind, gibt es bislang nicht. Aber das Gesundheitssystem stellt sich zunehmend auf die neue Patientengruppe ein: Es gibt seit April vergangenen Jahres ein Long-Covid-Netzwerk im Land, Reha-Einrichtungen wie die Fachklinik Wolletzsee bei Angermünde oder das Oberlin-Rehazentrum in Babelsberg entwickelten spezielle Angebote.

Trotzdem steht noch viel Aufklärung und Arbeit aus, wurde bei der Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss deutlich: Sowohl auf medizinischer Seite, wenn es um Forschung zu der Krankheit oder die Weiterbildung von Hausärzten geht, als auch mit Blick auf die gesellschaftlichen Folgen, nicht zuletzt in Familien oder am Arbeitsplatz. Ein Zurück auf ein Level von 100 Prozent Leistungsfähigkeit gebe es bei Long-Covid-Patienten nicht, sagt Martin Spielhagen, der Geschäftsführer der Neurologischen Fachkliniken der Kliniken Beelitz: „Sie wirken äußerlich gesund, sind es aber nicht.“ Was Expert*innen über die Krankheit gelernt haben und was noch passieren muss, hat meine Kollegin Marion Kaufmann hier aufgeschrieben.

Auch im heutigen Newsletter:

  • Die gute Nachricht: Über das Projekt Erlenhof 32 am Schlaatz fanden 350 Menschen wieder Arbeit
  • Die Frage der Woche: Braucht Potsdam ein neues Kiezbad?
  • Gastrotipp: Ukrainische und moldawische Spezialitäten in der Kosmoskantine im Rechenzentrum
  • Person der Woche: Julia Schoch spricht über ihren neuen Roman „Das Liebespaar des Jahrhunderts“

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