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Knackpunkt Marathon. Nils Frommhold vom Team Triathlon Potsdam war beim Ironman Cozumel Zweiter nach dem Schwimmen und Radfahren und wurde am Ende Fünfter.

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Sport: „Ordentlich gegen die Wand gefahren“

Triathlon-Profi Nils Frommhold vom Team Triathlon Potsdam wurde Fünfter beim Ironman Cozumel

Auf den letzten Kilometern holte ihn am Sonntag doch wieder der Sommer ein: Nils Frommhold vom Team Triathlon Potsdam belegte beim Ironman Cozumel in 8:20:16 Stunden den fünften Platz und schrammte damit nach 3,1 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen an einem erneuten Podestplatz in Nordamerika vorbei. Ein bisschen enttäuscht sei er schon, räumte der Triathlon-Profi anschließend selbst auf Facebook ein.

Ein Ermüdungsbruch im linken Schienbein hatte Frommhold Anfang Juni eine längere Zwangspause beschert – und dies machte sich nun in Mexiko in seinem letzten Dreikampf dieses Jahres bemerkbar. Das Schwimmen in der karibischen See beendete der 27-Jährige als Zweiter hinter dem Australier Todd Skipworth. Im Radrennen sorgte vor allem Frommhold gemeinsam mit dem Spanier Eneko Llanos und dem Belgier Mariono Vanhoenacker für das Tempo einer großen Gruppe, die der spätere Sieger Michael Weiss (Österreich) schon vor der Hälfte der Distanz erreicht und schnell hinter sich gelassen hatte. Frommhold stieg als Zweiter vom Rad, musste beim abschließenden Marathonlauf aber den extremen klimatischen Bedingungen auf der Insel vor der Ostküste Yucatáns – Hitze und eine hohe Luftfeuchtigkeit – Tribut zollen. „Beim Laufen bin ich zweimal ordentlich gegen die Wand gefahren. Gehpausen inklusive. Am Ende bin ich froh, überhaupt als Fünfter das Ziel gesehen zu haben. Trotzdem ist auch ein bisschen Enttäuschung dabei“, schrieb er auf Facebook. Schon vor dem Rennen hatte Frommhold zu bedenken gegeben, dass ihm „wegen der Verletzung im Sommer noch einige wichtige Laufkilometer fehlen“. Auf der Marathonstrecke nahmen ihm die vier vor ihm platzierten Dreikämpfer – Weiss (7:55:23 h), Tyler Butterfield (Bermudas/8:02:42), Llanos (8:05:21) und Marek Jaskolka (Polen/8:13:29) – mehr als 15 Minuten ab.

Auf den Ironman Cozumel hatte sich Nils Frommhold lange und zielstrebig auf dem amerikanischen Kontinent vorbereitet. Der frühere Schwimmer war bereits im September in die USA geflogen. Beim Ironman 70.3 Augusta, einem halben Ironman über 1,9/90/21,1 Kilometer, belegte er ebenso Platz drei wie beim Ironman 70.3 Miami vier Wochen später. Zwischenzeitlich trainierte er in Clermont (Florida) speziell seine Tempohärte. Nun kehrt Frommhold zu seiner Freundin Sarah zurück. Da sie in Freiburg im Breisgau BWL studiert, lebt das Paar derzeit dort. „Im Herzen bin ich immer noch Potsdamer, und mit Ron Schmidt stehe ich weiter in engem Kontakt“, erklärt der gebürtige Berliner, der 2006 vom Zehlendorfer TSV zu den Triathleten des Zeppelin-Teams im OSC Potsdam gekommen war und sich im Luftschiffhafen unter Regie seines Trainers Ron Schmidt zum national und international erfolgreichen Dreikämpfer gemausert hatte. 2009 war er als Bundeskader an den Bundesstützpunkt Saarbrücken gewechselt, aber seinem Potsdamer Verein treu geblieben. Nachdem er 2012 nach längerer Verletzungspause das Olympia-Ticket nach London verpasst hatte, wechselte er auf die Langdistanz, und nach seinem Sieg gleich bei seinem ersten Ironman 2012 in Arizona hatte er Blut geleckt.

Nun kann Nils Frommhold auf die nächste Ironman-WM hoffen, denn mit seinem fünften Platz in Cozumel kassierte er wichtige Punkte für das Kona Pro Ranking, die Weltrangliste für den Ironman Hawaii 2014. Die besten 55 Triathleten dieses Rankings starten bei der Ironman-WM, dem großen Ziel Frommholds im kommenden Jahr.

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