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Sport: Olympiasiegerin ist nun Trainerin am Seekrug

Kathrin Boron, erfolgreichste Skullerin der Welt, coacht ab heute Potsdamer Ruder-Nachwuchs

Den Wunsch hatte sie schon lange, nun verwirklicht ihn Kathrin Boron. Die erfolgreichste Skullerin der Welt ist ab heute als hauptamtliche Ruder-Trainerin am Bundesnachwuchsstützpunkt Potsdam im Seekrug tätig. „Das war für mich immer eine Option für die Zeit nach dem Leistungssport“, sagt sie. Als Ruderin gewann Boron unter anderem viermal Olympia- Gold und einmal Olympia-Bronze sowie acht Weltmeistertitel, nach ihrer aktiven Laufbahn war sie beim Olympiastützpunkt Brandenburg als Assistentin für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing tätig. Jetzt hat sie der Olympiastützpunkt als mischfinanzierte Trainerin angestellt. Am Dienstag unterschrieb sie ihren Vertrag.

Kathrin Boron tritt sozusagen in die Fußstapfen ihrer einstigen Erfolgstrainerin Jutta Lau, die Anfang 2009 von Potsdam nach China wechselte. „Ach, davon bin ich noch weit entfernt“, erklärt die 43-Jährige. „Für mich ist es erst einmal wichtig, im Nachwuchsbereich anzufangen und von Trainern wie Roland Köpke und Uta Salomon zu lernen, die schon viele Jahre erfolgreich im Juniorenbereich arbeiten.“ Bislang hat Boron den B-Trainer- Schein in der Tasche. Den für ihren neuen Job notwendigen A-Schein wollte sie im vergangenen Jahr erwerben. „Das hat leider nicht geklappt, und da die A-Lehrgänge nur alle zwei Jahre durchgeführt werden, habe ich erst 2014 die Chance dazu“, erklärt die alleinerziehende Mutter, die nun auch Potsdams Kaderruderer betreuen wird. Nachdem der Deutsche Ruder-Verband (DRV) am Jahresende den Vertrag des bisherigen Potsdamer Trainers Steffen Becker nicht verlängerte (PNN berichteten), trainieren Daniela Schultze und Juliane Domscheit nun bei Sven Ueck, Hans Gruhne und Clemens Wenzel bei Alexander Schmidt. Wenn sie unter der Woche am Seekrug nach den Plänen der beiden Berliner Bundestrainer üben, werden sie dabei von Kathrin Boron betreut, die einräumt: „Dass Steffen nicht als Trainer weiterbeschäftigt wurde, hat schon seine Spuren hinterlassen.“ Gleichwohl habe der DRV erklärt, weiter großes Interesse an Potsdam als Ruder-Standort zu haben. „Der DRV“,sagt Boron, „begrüßt auch meinen jetzigen Schritt.“

Auch Hartmut Duif freut sich über die jetzige Lösung. „Ich finde es toll, dass sich eine so bekannte und erfolgreiche Sportlerin bereit erklärt hat, mit ihrem großen Erfahrungsschatz dem Nachwuchs das Rudern beizubringen und ihn an die Spitze heranzuführen“, sagt er. Duif ist Präsident des Landesruderverbandes, der jetzt für den Bundesnachwuchsstützpunkt verantwortlich ist und mit Kai Landvoigt einen einstigen Potsdamer Ruderer und Weltmeister zum ehrenamtlichen Stützpunktleiter berief. Der 39-jährige Rechtsanwalt ist der Sohn Jörg Landvoigts, welcher gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Bernd in den 70er Jahren im Zweier ohne Steuermann unter anderem zweimal Olympiasieger wurde.

Gemeinsam geht es nun darum, Potsdams Asse für die nacholympische Saison fit zu machen. „Wir haben uns selbst das Ziel gesetzt, bei den Weltmeisterschaften der Junioren, Senioren und Erwachsenen mit je zwei bis drei Aktiven dabei zu sein“, erklärt Kathrin Boron.Michael Meyer

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