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ATLAS: Nur Stimming?

Victor Stimming ist nicht mehr Präsident der IHK Potsdam. So weit, so gut.

Victor Stimming ist nicht mehr Präsident der IHK Potsdam. So weit, so gut. So gut? Wohl kaum. Denn die Vetternwirtschaft und die üppige Versorgung seiner selbst hat Stimming ja nicht allein, nicht unter Ausschluss anderer organisiert. Da haben ganz viele von denen, die nun „Haltet den Dieb!“ rufen, mitgemacht oder weggesehen oder einfach nur geschwiegen. Wenn Stimming also wie ein Fürst thronte: Wer hat den Stuhl gepolstert, wer den Hof gemacht, wer hat ihm die Kalesche – eine getunte S-Klasse – vor die Tür gestellt? Also: Nichts ist gut bei der größten IHK des Landes. Noch lange nicht.

Zunächst einmal gibt es Gremien und eine Geschäftsführung bei der IHK. Es gibt einen Ausschuss, der der Vergabe von Aufträgen bei IHK-Bauten an Stimming bzw. mit ihm verbundene Unternehmen zugestimmt hat. Stimming war auch nicht mit sich allein zur Präsidiumssitzung auf Malta – das Präsidium war ja mit und fand offenbar sehr wenig Negatives dabei, statt in Potsdam auf der Sonneninsel zu tagen. Und die – atemlos machende – Altersvorsorge von 500 000 Euro für einen EHRENAMTLICHEN! IHK-Präsidenten hat das Präsidium ebenfalls beschlossen.

Nun mag man ja in einer Kammer, die gern von der Politik hofiert wird und in der sich alle ganz schnell gegenseitig und selbst fürchterlich wichtig finden, das Maß verlieren. Das müssen die Mitglieder mit ihrer Führung klären. Aber dass die Aufsichtsbehörde, die die IHK zu kontrollieren hat, derartig ausdauernd und gründlich versagt wie das brandenburgische Wirtschaftsministerium, ist politisch nicht hinnehmbar: Dort werden alle Beschlüsse, Tagesordnungen und Vergabeunterlagen der IHK vorgelegt. So wussten verdammt viele sehr viel. Und taten: nichts. Oder machten: mit.

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