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Aufgrund von Personalmangel fielen im letzten Monat 40 bis 140 Busfahrten täglich aus, beim Straßenbahnverkehr waren es 20 bis 40 Fahrten.

© Sebastian Gabsch/PNN

Neuer ViP-Fahrplan für Potsdam: Tramverkehr wird verstärkt, Busverkehr ausgedünnt

Der Verkehrsbetrieb Potsdam baut das Angebot bei der Tram 92 aus. Bei vielen Bussen werden aufgrund von Personalmangel jedoch in den Randzeiten Fahrten gekürzt.

Potsdams Straßenbahnen sollen öfter fahren: Mit Schulstart am Montag gilt ein neuer Fahrplan, wie die Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) mitteilte. Der Tramverkehr auf besonders stark frequentierten Strecken soll verstärkt werden. Da jedoch weiter Personalmangel herrscht, wird das Angebot bei einigen selten genutzten Bussen in den Abend- und Morgenstunden sowie am Wochenende reduziert.

Seit Corona haben sich die Fahrgastzahlen im Straßenbahnverkehr wieder erholt: „Wir sind nahezu auf dem Niveau von 2019“, sagte ViP-Geschäftsführer Uwe Loeschmann. Vor allem die Nutzung durch Schülerinnen und Schüler habe zugenommen, unter anderem auf der Strecke zwischen Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld. Mit Beginn der kalten Jahreszeit rechnet die ViP mit einer weiteren Zunahme der ÖPNV-Nutzung.

Aus diesem Grund wird die Tram 92 künftig montags bis freitags alle 20 Minuten durchfahren bis „Am Stern, Gaußstraße“ – bislang endet die Linie oft am Hauptbahnhof oder Bisamkiez. Damit soll die Tram 96 entlastet werden. Im Schulverkehr zwischen 6.40 Uhr bis 7.40 Uhr soll die Tram 92 zudem im 10-Minuten-Takt fahren und um einzelne Fahrten von und nach Marie-Juchacz-Str. ergänzt werden.

Die Tram 94 soll wieder – wie vor Corona - in der Hauptverkehrszeit bis Bahnhof Pirschheide fahren, bislang endet sie am Schloss Charlottenhof.

ViP plant eigene Fahrschule

Beim Busverkehr verzeichnet die ViP anders als bei der Straßenbahn keine Zunahme der Nutzung, zudem gebe es „Parallelverkehre“, die reduziert werden sollen. So wird beim Bus 603 der Takt ausgedünnt: Aktuell fährt er alle 20 Minuten, künftig nur noch alle 40 Minuten. Ausnahme ist der Schulverkehr zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 13 und 15 Uhr, hier gilt ein 30-Minuten-Takt. Am Wochenende fährt der Bus nicht mehr bis Hauptbahnhof, sondern beginnt und endet am Platz der Einheit.

Der Bus 697 wird künftig nicht mehr an der Wendeschleife Campus Jungfernsee halten, beim Bus 616 werden einzelne Fahrten im Abend- und Spätverkehr wegfallen. Beim Bus 690 werden Fahrten im Spät- und Frühverkehr reduziert, beim Bus 699 entfallen zwei Fahrten gegen 22 Uhr. Der Bus 692 fährt am Wochenende im Frühverkehr nur noch stündlich statt alle 20 Minuten, werktags werden einzelne Fahrten zwischen 4 und 6 Uhr wegfallen.

Änderungen gibt es auch beim Bus 694: Dieser verkehrt im Spätverkehr ab 20 Uhr zwischen Hermannswerder und Hauptbahnhof alle 20 Minuten, in Zukunft nur noch stündlich. Zumindest bei einer Linie wird das Angebot erweitert: Beim Bus 609 findet montags bis freitags im Schulverkehr eine zusätzliche Fahrt um 6.57 Uhr statt, zudem werden zwei Fahrten verlängert: Der Bus um 7.17 Uhr nach Platz der Einheit/West fährt bereits ab Satzkorn, und der Bus um 6.56 Uhr von Paaren fährt künftig bis Platz der Einheit.

„Unser Ziel ist es, im Gesamtnetz mehr Stabilität zu erreichen und damit die Planbarkeit für unsere Kunden wieder zu verbessern“, sagte Uwe Loeschmann. Sprich: Durch den reduzierten Busverkehr sollen die Personallage entspannt und Fahrtausfälle verringert werden. Gerade in den letzten Monaten passierte dies häufig: An manchen Tagen waren 20 bis 40 Tram-Fahrten ausgefallen, beim Busverkehr sogar 40 bis 140 Fahrten täglich. Insgesamt gibt es werktags 2600 Tram- und Busfahrten in Potsdam.

Aktuell fehlt es der ViP an rund zehn Fahrerinnen und Fahrern. „Der Personalmangel im ÖPNV ist deutschlandweit ein Problem“, so Loeschmann. Grund seien vor allem altersbedingte Abgänge. Um den eigenen Bedarf von jährlich rund 50 neuen Fahrerinnen und Fahrern besser zu decken, plant die ViP ab nächstem Sommer, eine eigene Fahrschule zu eröffnen. Die ViP könne Personal in der Regel schneller ausbilden als externe Fahrschulen, so Loeschmann.

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