zum Hauptinhalt
Die Innenstadt von Iwano-Frankiwsk in der Ukraine.

© PantherMedia / Sergii Zarev

Neue Partnerschaft mit ukrainischer Stadt: Potsdam will Dreierbündnis mit Opole und Iwano-Frankiwsk

In der nächsten Stadtverordnetenversammlung will Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert über den Vorschlag abstimmen lassen.

Potsdam möchte eine neue Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk schließen. Dazu soll die bestehende Städtepartnerschaft mit Opole in Polen zu einem Dreierbündnis erweitert werden. Das kündigte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Mittwoch vor der Presse an. Zwischen Opole und Iwano-Frankiwsk, einer 230.000-Einwohner-Stadt im Westen der Ukraine, besteht bereits eine Partnerstadt. Das sei auch der Grund, so Schubert, warum genau diese Stadt für eine Partnerschaft ausgewählt wurde. Auch die Verbindung zu Opole, Partnerstadt seit 1973, so die Hoffnung, könne das Dreieck wieder intensivieren.

„Wir möchten so bald wie möglich einen trilateralen Partnerschaftsvertrag unterzeichnen“, sagte Schubert. Dazu möchte er den Stadtverordneten in der kommenden Sitzung am 9. November einen Antrag vorlegen, eine Mehrheit dürfte sicher sein. Auch in den beiden anderen Städten sollen die kommunalen Gremien zustimmen. Natürlich habe eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine in der Kriegszeit einen symbolischen Charakter der Solidarität und könne zur Versöhnung beitragen, so Schubert. „Aber uns ist es wichtig, dass diese Partnerschaft mit Leben gefüllt wird.“

Religiöser, kultureller oder medizinischer Austausch

Dafür könne man auf bestehende Kontakte zwischen Opole und Iwano-Frankiwsk zurückgreifen. Zudem stehe die Universität Potsdam schon in Verbindung mit der Universität in der ukrainischen Stadt. Auch das Deutsch-Ukrainische Netzwerk Potsdam habe bereits Anknüpfungspunkte ausfindig gemacht. Denkbar seien, so Schubert, beispielsweise Austausche der jüdischen Gemeinden, künstlerische und medizinische Kooperationen. Geplant sei auch ein öffentliches Treffen in Potsdam, bei dem Ideen für die Zusammenarbeit gesammelt werden.

Schubert hatte bereits im März, wenige Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine, vor den Stadtverordneten angekündigt, dass er sich um eine Partnerstadt bemühen wolle. „Wohlwissend, dass wir eine Umsetzung erst nach dem Rückzug der russischen Truppen aus der Ukraine realisieren können“, so Schubert damals noch. Er freue sich sehr, dass man schon jetzt kurz vor dem Abschluss einer Partnerschaft stehe, auch wenn noch kein Datum für die Unterzeichnung des Vertrages festgelegt ist. Dennoch warnte er vor zu hohen Erwartungen: Auch wenn Iwano-Fankiwsk aktuell nicht unmittelbarer Kriegsschauplatz sei, sei der Krieg dort allgegenwärtig.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false