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Landeshauptstadt: Mehr Potsdamer ohne Arbeit

Potsdam im Vergleich zu Brandenburg (Havel) schlechter – Grund: Geringe Vermittlungszahl bei PAGA

Potsdam im Vergleich zu Brandenburg (Havel) schlechter – Grund: Geringe Vermittlungszahl bei PAGA Einzig die Stadt Potsdam hat im Vergleich zu den anderen Kreisen im Agenturbezirk und der kreisfreien Stadt Brandenburg (Havel) im Juni einen Anstieg der Zahl der Arbeitslosen zu verzeichnen: Im zurückliegenden Monat waren 10361 Erwerbslose in Potsdam registriert - 809 mehr als im Juni des Jahres 2004. Die Arbeitslosenquote stieg auf 13,2 Prozent, im Vorjahresmonat lag sie noch bei 12,2 Prozent. „Das ist schon ein relativ deutlicher Anstieg“, stellte denn auch Edelgard Woythe fest. Die Leiterin der Potsdamer Agentur für Arbeit gab gestern die monatlichen Arbeitsmarktdaten im Agenturbezirk Potsdam bekannt. In Brandenburg (Havel) ging die Zahl der Arbeitslosen dagegen im Vergleich zum Vorjahres-Juni um 378 auf 8023 zurück. Im gesamten Süd-Westbrandenburg umfassenden Agenturbezirk sank die Arbeitslosenzahl geringfügig um 107, das ist ein Minus von 0,2 Prozent. Auch im Vergleich zum Vormonat, dem Mai dieses Jahres, schnitt Potsdam im Vergleich zu Brandenburg (Havel) ungünstiger ab: In Potsdam ging die Erwerbslosenzahl um 71 zurück (minus 0,7 Prozent), in der Stadt Brandenburg dagegen um 452 (minus 5,3 Prozent). Edelgard Woythe führte die Potsdamer Daten auf die hohe Zahl der von der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (PAGA) geführten Arbeitslosengeld-II-Empfänger (ALG-II) zurück. Im Juni gab es in Potsdam 3820 Empfänger des Arbeitslosengeldes I und 6541 des Arbeitslosengeldes II. Gegenüber den Berechnungen im Zuge der Arbeitsmarktreform Hartz IV sei die reale Zahl der Bedarfsgemeinschaften in Potsdam um 22 Prozent höher. Von ALg-II seien vor allem Langzeitarbeitslose betroffen – Personen, die „schwer vermittelbar“ sind, so Edelgard Woythe. Aufgrund der hohen Übernahme aus der bisherigen Sozialhilfe musste jeder PAGA- Fallmanager und Jobvermittler mehr Arbeitslose betreuen, als vorgesehen. Das habe sich auf die Quote der Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt ausgewirkt. „Es gibt nicht genügend Personal für den integrativen Ansatz“, erklärt die Agenturchefin. Das soll sich ändern: Die PAGA habe im Juni 28 neue Mitarbeiter eingestellt, die Zahl der Fallmanager bei den Jugendlichen erhöhte sich von 11 auf 13, bei den Personen über 25 Jahren erhöhe sich die Zahl der Arbeitsvermittler von 13 auf 21. Zudem kamen 18 Mitarbeiter im Leistungsbereich (Auszahlung) hinzu. Bezüglich des Personalbedarfs bei Agentur und PAGA sagte Edelgard Woythe: „Wir stellen nur betroffene Arbeitslose ein“. Es würden keine Mitarbeiter aus festen Arbeitsverhältnissen abgeworben. Die Agentur für Arbeit hat im Agenturbezirk 679 planmäßige Stellen, mit den befristeten seien es über 1000 Mitarbeiter. gb

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