zum Hauptinhalt
Das Geländer am Schafgraben.

© A. Klaer

Nach Kritik der CDU: Marodes Geländer am Schafgraben nur notdürftig saniert

Nach CDU-Kritik bessert die Verwaltung die Sicherung des Grabens aus. Für Fußgänger und Radler sind die Wege aber immer noch gefährlich.

Potsdam-West – Mit drastischen Worten warnte der CDU-Stadtbezirksverband Potsdam-West bereits im Juni vor den Gefahren. Es sei ein „unhaltbarer Zustand“. Umgehend müsse das Geländer repariert werden, bevor Kinder zu Schaden kämen. „Sage keiner, er habe es nicht gewusst!“ Der Aufreger: das marode Geländer entlang des Schafgrabens, einem kleinen Kanal an der Zeppelinstraße, der von der Havel bis hoch zum Maschinenteich führt. Jetzt hat die Stadt reagiert und den Missstand beseitigt – notdürftig.

Die Mitarbeiter des Bauhofes hätten in den vergangenen Wochen die Verkehrssicherheit wieder hergestellt, so Stadtsprecher Jan Brunzlow auf PNN-Anfrage. Teile des Geländers seien repariert worden, zu den entstandenen Kosten machte er keine Angaben. Eine umfassende Sanierung des Geländers zwischen dem Durchgangsweg von der Zeppelinstraße zur Geschwister-Scholl-Straße sei aber nicht möglich, da die Mittel dafür nicht im Haushalt eingeplant seien. Zugleich sagte er, dass dort rein rechtlich kein Geländer nötig sei. Trotzdem sei die „Aufrechterhaltung der Absturzsicherung“ sinnvoll. „Insofern wird kein Rückbau angestrebt und das bestehende Geländer soll so lange wie möglich belassen werden.“

Jann Jakobs war entsetzt

Der Vorsitzende des CDU-Stadtbezirks, Wieland Niekisch, begrüßte die Maßnahmen. Es sei gut, dass nun der Weg abgesichert sei. Er hatte im Juni öffentlich vor den Schäden an dem Geländer gewarnt, die im Rahmen des Stadtteilfestes „Affe, Schaf und Känguru“ Ende Mai entdeckt worden waren. Der Name des Festes am Platz vor der Erlöserkirche, das vom Verein Brandenburger Vorstadt veranstaltet wird, geht auf den sogenannten Affengang, einen schmalen Pfad von der Lennéstraße in den Park Sanssouci, zurück. Zudem verweist er auf den Schafgraben und die Gesundheitsgasse zur Känguru-Apotheke, zwei weitere Fixpunkte in Potsdam-West. In den vergangenen Jahren hatten jeweils mehrere Tausend Menschen das Fest besucht.

Niekisch zufolge zeigte sich selbst Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bei seinem Besuch im Mai entsetzt über das baufällige Geländer am Schafgraben, da dort leicht kleine Kinder in den Kanal fallen und sogar ertrinken könnten. Bei der jetzigen kleinen Reparatur will es Wieland Niekisch nicht belassen. So sei das Geländer jetzt zwar durchgängig angebracht. Allerdings sei es windschief und schon wieder verbogen. Am Schafgraben und auch in der Gesundheitsgasse entlang der Bahngleise bis zum Bahnhof Charlottenhof sei noch viel zu tun. So fehle es etwa an einer ausreichenden Beleuchtung. Auch gebe es überall Stolperfallen, der Boden sei uneben und voller Löcher, die teils nur notdürftig mit Teer ausgebessert worden seien. Dies sei für Fahrradfahrer und Fußgänger „ziemlich gefährlich“, so der CDU-Bezirksvorsitzende. Gesundheitsgasse und Schafgraben sind für viele Bewohner des Viertels der kürzeste Weg zum Bahnhof oder den Geschäften entlang der Zeppelinstraße.

Niekisch schlug vor, dass die Stadt versuchen könne, gemeinsam mit dem Bauherren einer gerade entstehenden Wohnanlage an der Ecke Geschwister-Scholl- zur Hans-Sachs-Straße die Sanierung der Wege durchzuführen. Einen entsprechenden Antrag will die CDU-Fraktion für die erste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause im August einbringen.

Stefan Engelbrecht

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false