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Sport: Mangelnde Kommunikation

Trainer Thomas Leek geht vom SV Babelsberg 03 II nach Werder, weil er kein Vertrauen mehr spürte

„Ich gehe nicht mit Wut im Bauch“, sagt Thomas Leek. „Es ist aber schon ein Stück Trauer dabei über die Entwicklung, die sich im Verein abzeichnet – verbunden mit der Hoffnung, dass der Verein die schwierige Aufgabe löst.“ Leek, der seit 2001 die 2. Mannschaft des SV Babelsberg 03 trainierte, wird in der kommenden Saison den Brandenburgligisten Werderaner FC coachen (PNN berichteten), der einen Nachfolger für seinen scheidenden Übungsleiter Sven Thoß suchte.

Thomas Leek begründet seinen Weggang aus dem Verein – bei dem er als Siebenjähriger zu kicken begann, später Mittelfeldspieler der 1. Männermannschaft und schließlich Übungsleiter beim SVB wurde – vor allem mit „mangelnder Kommunikation und mangelnder Rückendeckung durch die aktuelle sportliche Leitung“, wie er es selbst formuliert. „Wir – neben mir auch unser Co-Trainer Ivan Assenov und die Mannschaft – fühlten uns komplett alleingelassen und warteten mit fortschreitender Zeit auf Gesprächsangebote. Wir hatten Null Feedback für das, was wir in der Brandenburgliga gemacht hatten, und als es in der vergangenen Woche doch ein Gespräch mit der Sportlichen Leitung gab, lagen wir in unserer Einschätzung der Saison komplett auseinander. Die Leitung meinte, dass wir keine gute Arbeit geleistet hätten. Ich denke dagegen, dass wir eine ganz ordentliche Saison gespielt haben und dass sich dabei einige junge Leute gut entwickelt haben. Laurin von Piechowski beispielsweise, der jetzt für die neue Regionalliga-Mannschaft verpflichtet wurde, hat die komplette Rückrunde bei uns gespielt und dabei eine sehr gute Entwicklung genommen.“

Die Nulldrei-Reserve lag nach dem 21. Spieltag auf Tabellenplatz drei und war nach der 29. Runde noch Vierter, ehe sie in den letzten Partien auf Rang neun abrutschte. „Ich hatte immer noch gehofft, dass vom Verein aus ein Signal kommt, dass ich weitermachen kann, denn die Arbeit mit der Mannschaft hat mir immer viel Spaß gemacht“, erklärt Leek. „Ich habe schon zu viel mit dem Verein durchgemacht, als dass ich vor Schwierigkeiten wegrennen würde. Aber da ich kein Vertrauen mehr spürte und mich auch nicht aufdrängeln wollte, habe ich meine Konsequenzen gezogen und beschlossen, Babelsberg zu verlassen.“ Der jetzt in Bliesendorf wohnende Potsdamer reichte am 31. Mai seine Kündigung ein und hatte danach mit dem neuen Vereinschef Archibald Horlitz noch „ein gutes Gespräch“, so Leek. „Jetzt will ich mit Babelsberg die Saison gut zu Ende bringen.“

Beim Werderaner FC suche er nun eine neue Herausforderung, erklärt der 42-Jährige. „Werder hat in den vergangenen Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen und ist ein solider Klub, bei dem ich erstmals eine echte Männermannschaft trainieren werde.“ Er wolle mit seiner neuen Truppe „in der sehr ausgeglichenen Liga die Klasse halten und fußballerisch einen Schritt nach vorn machen“.

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