Verkehr in Potsdam: Linke streiten über verengte Zeppelinstraße

Potsdam-West - Die Ankündigung aus dem Rathaus, die abgasbelastete Zeppelinstraße für sechs statt nur für drei Monate einzuengen, sorgt für gemischte Reaktionen. Der Vorsitzende des Bauausschusses, Ralf Jäkel (Linke) kündigte am Donnerstag gegenüber den PNN an, er wolle mit der Fraktion nun Gegenaktionen beraten. Das Stadtparlament habe ausdrücklich nur drei Monate Laufzeit empfohlen – um das aus seiner Sicht drohende Verkehrschaos zu verkürzen, sagte Jäkel – der als wichtiger Interessenvertreter für Potsdams Autofahrer gilt.

Dagegen begrüßte die Linke-Landtagsabgeordnete Anita Tack den am 3. Juli beginnenden Versuch: „Ich unterstütze die Pläne für besseren Nahverkehr, bessere Bedingungen für Fußgänger- und Radverkehr und für die Verringerung und Verflüssigung des motorisierten Verkehrs.“ Um die Luftbelastung vor Ort zu senken, müssten endlich weniger Pendler das eigene Auto benutzen. Der Schutz von Anwohnern vor Feinstaub und Lärm sei ein wichtiger Schritt zu mehr Lebensqualität, sagte Tack.

Finken (CDU/ANW): Stadt Potsdam habe den Feldversuch durch die "kalte Küche" verlängert

Hingegen kritisierte CDU/ANW-Fraktionschef Matthias Finken, die Stadt habe den Feldversuch durch die „kalte Küche“ verlängert, ohne das mit den Stadtverordneten ausreichend abgestimmt zu haben. „Das müssen wir bedauernd zur Kenntnis nehmen.“ Wie berichtet soll die Zeppelinstraße neu aufgeteilt werden: Für Autofahrer stehen dann je eine durchgängige Fahrspur stadtein- und -auswärts sowie eine Abbiegespur nach links zur Verfügung, Kritiker fürchten lange Staus. Allerdings gibt es als Alternativen zum Beispiel mehr Busfahrten nach Potsdam – auf einer separaten Busspur. 

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Autofahrer in Potsdam standen 2016 im Berufsverkehr 14 Stunden im Stau, zeigt eine weltweite Studie. In Berlin waren es 40 Stunden.

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