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Motor Babelsberg gegen BC BigBoard Prag: Kollisionen im Boxkalender

Motor Babelsberg gewinnt souverän gegen den BC BigBoard Prag in der Box-Bundesliga und steht vor einem finalen Meisterschafts-Showdown. Allerdings muss Motor dabei - wie auch schon bei anderen Liga-Kämpfen in dieser Saison - mit Parallelterminen für die Olympia-Qualifikation zurechtkommen.

Atdhe Gashi findet, die Saison sei blöd gelaufen. „Ich habe gar nicht zu Hause boxen können“, sagte das Leichtgewicht von Motor Babelsberg. Die Einschätzung trifft lediglich für die Bundesliga zu, in der er in dieser olympischen Saison meist außen vor bleibt. Zu sehr kollidieren die Liga-Wettbewerbe mit den Qualifikationsturnieren für Rio. „Und das hat absolute Priorität“, betonte die olympische Hoffnung aus dem Babelsberger Stall – Gashi wäre nach Manfred Wolke 1968 der erste Potsdamer Olympia-Boxer. Nach internen Kämpfen des deutschen Verbands „bin ich aktuell die Nummer eins“, erklärte Gashi am Rande des Bundesliga-Kampfes der Motor-Riege gegen den BC BigBoard Prag am Samstag im Hyundai-Autohaus an der Pappelallee.

Er und gut 300 Zuschauer sahen einen ungefährdeten 14:7-Sieg des Tabellenführers aus Babelsberg, der alle sieben Duelle des Abends gewann. Somit kommt es am 2. April im Heimkampf gegen Verfolger Nordhausen zum Showdown um die deutsche Meisterschaft, deren Gewinn Motor-Trainer Ralph Mantau als Ziel ausgerufen hat. „Das wird noch einmal ein harter Gang, aber genau diese Situation wollten wir haben“, sagte Mantau am Samstag.

Drei Top-Leute werden wohl beim Saisonfinale fehlen

Und er hat ein Team rekrutiert, das genau diesen Siegeswillen in den Ring bringt. „Wir haben einen tollen Spirit in der Mannschaft“, sagte etwa Enrico La Cruz nach seinem Sieg im Leichtgewicht. Der niederländische Olympia-Kandidat boxt seine zweite Saison für Babelsberg, nachdem er zuvor für den Velberter BC in den Ring gestiegen war, ehe sich der deutsche Vereins-Rekordmeister vor zwei Jahren aus der Bundesliga zurückzog. Für die aktuelle Saison meldete auch Straubing nicht mehr für die höchste deutsche Liga.

Dass diese überhaupt wettbewerbsfähig ist, liegt an der Teilnahme des Prager Boxclubs, der am vergangenen Samstag allerdings nicht seine erste Garde nach Potsdam schickte. Daher erlebten die Zuschauer nicht die beste Boxkunst, wohl aber einen stimmungsvollen Abend, der im Weltergewichtsfight zwischen Patrick Kliment und dem Babelsberger Abass Baraou seinen emotionalen Höhepunkt fand. Für seinen Punktsieg bekam Baraou mehrfach Szenenapplaus, er war mit seinem Kampf allerdings gar nicht so zufrieden. „Ich bin selbst mein härtester Kritiker“, meinte der 21-Jährige. Er boxt seine erste Saison für Babelsberg, sein Heimatverein ist Ringfrei Oberhausen. Der Kontakt ergab sich über den Bundesstützpunkt Berlin, wo sich Baraou ebenfalls auf die Olympischen Spiele vorbereitet. „Mein Trainer und Ralph Mantau, der mich für die Bundesliga gern haben wollte, kennen sich gut“, erzählte der 69-Kilo-Boxer. „Und Ralph ist sehr sympathisch, sodass ich gern hier bin.“

Eher unwahrscheinlich ist, dass er auch zum Liga-Finale Anfang April in Potsdam boxt. Denn wie für Gashi und La Cruz steht auch für ihn zeitgleich ein Olympia-Qualifikationsturnier in der Türkei an. Bange ist Mantau aber nicht: „Wir haben in dieser Saison so viele gute Leute, dass ich die Qual der Wahl habe.“

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