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Kurz vor Beginn des Drogenprozesses am Landgericht Potsdam.

© Henri Kramer

Kiloweise Drogen in Potsdam und Berlin verkauft: Dealer muss für mehrere Jahre ins Gefängnis

Der Angeklagte war im Zuge der Encrochat-Ermittlungen aufgeflogen. Kurz vor Ende des Prozesses legte er vor dem Landgericht Potsdam ein Geständnis ab.

Ein Drogendealer, der in Potsdam und Berlin kiloweise Drogen wie Haschisch, Kokain oder Amphetamine verkauft hat, muss hinter Gitter. Das Landgericht Potsdam hat den 27 Jahre alten Mann am Freitag wegen des Handelns mit Betäubungsmitteln zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und zehn Monaten verurteilt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Daneben sollen 100.000 Euro als Wertersatz eingezogen werden, ordnete Richter Bodo Wermelskirchen an. Die Summe soll durch den Verkauf der Drogen zustande gekommen sein. Wermelskirchen sagte, der Fall trage „Züge der organisierten Kriminalität“, gerade für den Raum Potsdam seien „erhebliche Mengen“ Drogen im Spiel gewesen.

Der Mann war im Zuge der Encrochat-Ermittlungen aufgeflogen. Diesen Krypto-Messengerdienst hatten französische und niederländische Strafverfolger 2020 geknackt und damit auch in Deutschland zahlreiche Drogenbanden auffliegen lassen. Dem Angeklagten kamen die Ermittler in Potsdam auf die Spur, weil er sich in dem Chat zu einer Razzia gegen seine Familie geäußert hatte – die in Auseinandersetzungen mit einer anderen kurdischen Großfamilie verstrickt war.

Der Mann selbst legte für die meisten Taten kurz vor den Plädoyers ein kurzes Geständnis ab, das sich strafmildernd auswirkte. Er sagte auch: „Es tut mir leid, meine Eltern enttäuscht zu haben.“ Sein Verteidiger betonte, hohe Gewinne habe sein Mandant mit dem Drogenverkauf nicht gemacht. Allerdings verwies der Richter auf das hochpreisige Auto und teure Uhren des Angeklagten.

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