zum Hauptinhalt
Der Schlosspark Sanssouci könnte ab 2024 kostenpflichtig werden.

© PNN/Ottmar Winter PNN

Keine konkreten Pläne für Parkeintritt: Schlösserstiftung „erst ganz am Anfang der Überlegungen“

Soll Potsdam weiterhin Zahlungen für die Welterbeparks leisten? Darüber wurde im Hauptausschuss der Stadtverordneten debattiert.

Die Schlösserstiftung hat aktuell keine fertigen Pläne für einen Pflichteintritt in den Park Sanssouci. Das sagte Kai Schlegel, der Direktor der Stiftungsgeneralverwaltung, am Mittwoch im Hauptausschuss. "Wir sind hier erst ganz am Anfang der Überlegungen", sagte Schlegel. Ein Grundsatz sei aber stets gewesen, dass man allzu große Eingriffe in das Denkmal verhindern, Drehkreuze vermeiden und die bisherigen Zugangsmöglichkeiten nicht über Gebühr einschränken wolle.

Zu einem möglichen Preis gab es noch keine Informationen

Auch Schlegel knüpfte die umstrittene Fortsetzung der bisherigen Millionenzahlungen der Stadt Potsdam an einen Verzicht auf den Eintritt. Sollte Potsdam nicht mehr zahlen, wovon man bisher nicht ausgehe, würde eine Million Euro pro Jahr fehlen, sagte er. Ohne dieses Geld könnten laut Schlegel rund 15 Gärtnerstellen nicht bezahlt werden.

In dem Fall sei es nötig, an die Zuwendungsgeber heranzutreten - also den Bund und die Länder Berlin und Brandenburg. Das Ziel wäre dann laut Schlegel, "die früheren Überlegungen zum obligatorischen Parkeintritt aufzugreifen". Zu Fragen, wie teuer es ab 2024 jeweils für den einzelnen Parkbesucher würde - einst war von zwei Euro die Rede -, konnte Schlegel nichts sagen.

Bald könnte ein Besuch im Park von Schloss Sanssouci in Potsdam kostenpflichtig sein.

© Thilo Rückeis

Schlegel war als Vertretung für den im Urlaub weilenden Generaldirektor Christoph Vogtherr gekommen – um für weitere Zahlungen vonseiten Potsdams zu werben. Die Stiftung habe 750 Hektar Parkanlagen – von denen sich 75 Prozent auf Potsdamer Stadtgebiet befänden, sagte er.

Deshalb sei eine Beteiligung der Stadt, auch im Vergleich zu anderen Kommunen wie Rheinsberg oder Berlin, keine Ungerechtigkeit, machte Schlegel seine Ansicht deutlich. So zahle das Land Berlin mit einem Anteil von 18 Prozent der Stiftungsparks gleich 23 Prozent der Stiftungskosten, unter anderem 3,5 Millionen Euro zur Deckung des Pflegedefizits in Parks wie Sanssouci. Hinzu komme das Problem, dass die Pflegekosten – auch durch die Folgen des Klimawandels – immer höher würden.

Stadtpräsident für Fortsetzung der Zahlungen

Die Reaktionen im Ausschuss fielen unterschiedlich aus. Stadtpräsident Pete Heuer (SPD) warb für weitere Überweisungen. Potsdam würde sich in einer schlechteren Verhandlungsposition befinden, wenn die Stiftung tatsächlich einen Eintritt einführte und dann doch Drehkreuze am Park Sanssouci installieren oder Zugänge dort schließen müsste, sagte er.

CDU-Vertreter wie Wieland Niekisch erinnerten hingegen an die schlechte Haushaltslage und schon jetzt bestehende Pflegedefizite in Potsdamer Grünanlagen, die durch weitere Zahlungen an die Stiftung verschärft werden könnten. Kommunen seien durch die aktuellen Krisen ohnehin stärker belastet als Bund und Länder, schimpfte Niekisch. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte, bisher habe er noch keine Antwort auf seine Briefe an die Stiftungseigner, ob sie tatsächlich einen Parkeintritt einführen würden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false