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Traf bislang 101mal. Enrico Bolduan (vorn), hier gegen HF Springe.

© Olaf Möldner

Sport: Kapitän rät zur Vernunft

Potsdams VfL-Handballer spielen nun in Hannover

Enrico Bolduan findet deutliche Worte. „Wenn es finanziell mit der Zweiten Liga nicht klappt, sollte man sich klar dazu bekennen und auch die nächste Saison in geordneten Bahnen in der Dritten Liga bestreiten“, erklärt der Kapitän des Handball-Drittligisten 1. VfL Potsdam, der als Tabellenführer den Aufstieg sportlich, mangels starker Sponsoren aber nicht pekuniär vor Augen hat. „Wir dürfen uns von der momentanen Situation bei unseren Spielen aber nicht verunsichern lassen“, fordert Bolduan im gleichen Atemzug. „Wir wollen die Saison als Tabellenerster beenden und müssen dazu auch jetzt in Hannover gewinnen.“

Am Samstag tritt der VfL um 19.30 Uhr beim Tabellenachten HSV Hannover an, gegen den daheim in der MBS-Arena nur ein knapper 28:26-Sieg gelang. „Hannover ist wie wir ein ambitionierter ehemaliger Zweitligist, hat es uns schon im Hinspiel schwer gemacht und wird uns diesmal wieder alles abverlangen“, sagt Potsdams Trainer Rüdiger Bones über die Niedersachsen. „Die haben letzten Samstag bei den Füchsen zwei ein gutes Spiel abgeliefert und nur knapp mit 32:35 verloren. Das wird also eine ordentliche Aufgabe für uns.“ Erschwerend kommt hinzu, dass der Tabellenführer weiter auf seinen an einer Schulterverletzung laborierenden Spielmacher Lars Melzer verzichten muss. „Seine Rolle werden sich jetzt in Hannover wieder Stephan Mellack und Enrico Bolduan teilen“, erläutert Trainer Bones. Am letzten Sonntag im Heimspiel gegen den SV Beckdorf hatten Mellack drei und Bolduan sieben Tore – vier davon per Siebenmeter – zum 37:25-Sieg beigetragen, während Florian Schugardt achtmal für die Potsdamer traf.

„Das war schon ein wichtiger Sieg, mit dem wir einen guten Schritt machten – den müssen wir jetzt aber auswärts bestätigen“, sagt Bolduan, der im Hinspiel gegen Hannover viermal getroffen hatte und mit derzeit 101 Toren der bisher erfolgreichste Potsdamer Torschütze in dieser Saison ist. „Für mich persönlich läuft es bislang ganz gut. Ich hatte da schon schwierigere Phasen“, meint der 31-jährige Rückraumspieler. „Und natürlich will ich am Saisonende mit dem VfL ganz oben stehen. Für mich persönlich wäre der Nicht-Aufstieg nicht so tragisch, weil das jetzt wohl meine letzte Saison sein wird. Ich würde mich vor allem für unsere jungen Spieler freuen, wenn die in die zweite Liga zurückkehren könnten. Sehenden Auges in finanzielle Turbulenzen zu marschieren würde aber niemandem etwas nutzen.“ M. M.

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