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Sabine Hüning und ihr Mitarbeiter Steve Sapke organisieren den Markt am Nauener Tor in Potsdam, der in diesem Jahr seit 20 Jahren existiert.

© Andreas Klaer

Jubiläum am Nauener Tor: Ein Markt, der seit 20 Jahren zu Potsdam gehört

2003 startete Sabine Hüning in der Potsdamer Innenstadt einen neuen Wochenmarkt. Sie wollte Kunst und Kulinarisches vereinen.

Sabine Hüning, die Erfinderin und Leiterin des Marktes am Nauener Tor, kann es selbst noch gar nicht fassen: „Ich mache das jetzt wirklich seit 20 Jahren.“ Mit einem Konzept für „Kunst und Kulinarisches“ am Nauener Tor hatte sich die ehemalige Berlinerin damals bei der Stadtverwaltung vorgestellt.

Erfahrungen brachte die Malerin vom bekannten Markt am Kollwitzplatz in Berlin mit. „Ich hatte mich damals von meinem Geschäftspartner getrennt und überlegt, dass solch ein Markt auch zum Lebensgefühl von Potsdam passen müsste“, erzählt Hüning.

Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung seien erst etwas irritiert gewesen, hätten sich dann aber eingelassen auf die Idee. Damals war im Zentrum noch nicht viel los. Der Markt könnte ein Mittel zur Innenstadtbelebung sein, war wohl die Überlegung. Bis heute sei sie mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden. „Ich hatte vom ersten Tag an das Gefühl, hier akzeptiert zu sein.“ Aus der Idee von damals ist inzwischen ein Markt geworden, der zu Potsdam gehört.

Zu den Händlern der ersten Stunde gehörten welche vom Kollwitzplatz genauso wie Potsdamer, darunter die Bäckerei Fahland, die Fleischerei Meißner und Geflügel Otto. Letztere halten dem Markt bis heute die Treue. Nach und nach kamen Produzenten und Händler aus dem Umland hinzu.

Samstags sind meist 35 Händler vor Ort

Heute sind an einem Samstag von 9 bis 16 Uhr um die 35 Händler vor Ort. Der Mittwoch ist dem Streetfoodmarkt direkt am Platz vor dem Tor vorbehalten. Da versorgen sich die Angestellten der umliegenden Büros.

Der Samstag lebt von den Basishändlern, die den Potsdamern Obst und Gemüse, Molkereiprodukte, Brötchen und Brot, Torten, Fisch und Fleisch, orientalische Brotaufstriche, Pasta und Blumen anbieten.

Dazu kommen Händler, die nicht regelmäßig hier sind. Manche kommen in der kalten Jahreszeit gar nicht oder entscheiden sich für andere Orte. Auch die Künstler und Handwerker wechseln. Meist findet man jedoch Geschneidertes, Bürsten, Taschen, Leinen oder Filzwaren.

Der Markt bringt Lebensqualität ans Tor

„Der Markt habe Lebensqualität in die Ecke gebracht“, hört die Marktleiterin regelmäßig. Kunden, Händler und die Stadtverwaltung seien übereinstimmend der Meinung, es sei ein sehr schöner Markt.

Eine wirklich schwere Zeit während der 20 Jahre seien nur die drei Corona-Jahre gewesen. Geöffnet war der Markt zwar immer, doch das Einhalten aller Auflagen habe viel Kraft gekostet, erinnert sich die Chefin. Dass sie in dieser Zeit keinen ihrer Stammhändler verloren hat, freut sie sehr.

Dass wir ein Markt mit stabiler Größe geblieben sind, ist schön und freut mich sehr.

Sabine Hüning, Initiatorin des Marktes

Besucherzahlen registrieren die Betreiber nicht. Ein Markt ist abhängig von vielen Einflüssen. Das Wetter oder Ferien in Brandenburg sind nur zwei Beispiele. Was Sabine Hüning allerdings auffällt, ist, dass die Zahl der Touristen zunimmt, die hier einkaufen. Sie vermutet, das sei seit der Eröffnung des Barberini so.

Man merke auch, dass der Markt nicht mehr der einzige interessante Akteur in der Stadt und im Umland ist. „Es gibt ständig Feste und Märkte zu den unterschiedlichen Anlässen. Sowohl die Händler als auch die Kunden haben die Wahl, wo sie hingehen“, erläutert die Marktleiterin. „Dass wir dennoch ein Markt mit stabiler Größe geblieben sind, ist schön und freut mich sehr.“

Hüning bekennt, sie habe zu Beginn nicht darüber nachgedacht, für wie lange sie hier einen Markt leiten will. „Ich war und bin einfach nur mit Herzblut dabei.

Für Samstag plant Sabine Hüning ein Jubiläumsfest – passend zum Markt: klein aber fein. Ab 12:30 Uhr, wenn die Potsdamer die meisten Einkäufe erledigt haben, sorgt die Band Jazz42 für gute Laune. An einer 20 Meter langen Tafel können die Besucher Platz nehmen und ihr Gekauftes verzehren. Die Marktverantwortlichen spendieren eine Maibowle. Viele Händler haben zudem kleine Überraschungen geplant.

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