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Landeshauptstadt: Insolvenz bei Tropenwelt

Biosphäre weiter offen, neuer Betreiber steht bereit

Bornstedter Feld - Die Betriebsgesellschaft des Tropenhauses Biosphäre, die Biosphäre Potsdam GmbH, hat Insolvenz angemeldet. Das Haus am Volkspark im Bornstedter Feld, dem früheren Buga- Park, bleibt jedoch weiter geöffnet. Für die Besucher soll sich der Wechsel der Betreibergesellschaften nicht bemerkbar machen, erklärte Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) unlängst. Für den nun eingetretenen Fall stehe eine neue Gesellschaft der Stadt bereit, die den Betrieb sowie Teile der 47-köpfigen Belegschaft übernehmen wolle. Das Tropenhaus selbst gehöre ohnehin der Stadt.

Exner betonte, die Schließung der Einrichtung würde zu Fördermittelrückforderungen des Landes in Millionenhöhe führen. Denn das Haus wurde einst mit Mitteln der touristischen Infrastrukturförderung gebaut. 22 Millionen der gut 31 Millionen Euro Gesamtkosten seien Fördergelder gewesen, die nun für 15 Jahre zweckgebunden seien. Die Stadt Potsdam will daher die Erlebnishalle unter Regie der neuen kommunalen Bauholding Pro Potsdam GmbH übernehmen und bis zu 500 000 Euro für den Betrieb bereit stellen. Die Mittel sollen aus einer Bankbürgschaft von 960 000 Euro kommen, die der nun ausgeschiedene Betreiber Hans-Joachim Flebbe für die Reattracktivierung der Tropenhalle besaß.

Die jetzt bereit stehende Gesellschaft arbeitet laut Pro-Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius an einem neuen Konzept für die Erlebniswelt. Die Bemühungen würden in Richtung mehr Wissenschaft und Bildung gehen. Müller-Zinsius könne sich daher eine Zusammenarbeit mit dem Institut für Klimafolgeforschung sowie einer größeren Kooperation mit Schulen, die die Halle als Grünes Klassenzimmer erleben könnten, vorstellen.

Dazu müssten nun Gespräche mit der Investitionslandesbank Brandenburg geführt werden. Der Förderbescheid sei zu eng gefasst, ein wirtschaftliches Arbeiten der Anlage müsse möglich werden, sagte Exner. Er wünsche sich mehr Veranstaltungsmöglichkeiten. ein Betriebszweig, der nach Aussage des bisherigen Geschäftsführers Ralph Hauptmann gut entwickelt habe. Hauptmann sagte zudem in der Vergangenheit, das operative Geschäft der Halle sei ausgeglichen. Einzig das Geld für immer neue Ausstellungen und Besucheranreize müsse als Zuschuss bereit gestellt werden. Dennoch hat die nun insolvente Biosphären GmbH in den vergangenen drei Monaten ein deutliches Minus erwirtschaftet. Die Besucherzahlen seien weiter gesunken, hieß es von Seiten der Biosphäre. Die ursprünglichen Prognosen von 350 000 zahlenden Besuchern jährlich wurden ohnehin nie erreicht. Seit 19. Januar dieses Jahres ist nun Dr. Ulrich Wenzel als Insolvenzverwalter bestellt. Jan Brunzlow

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