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Sport: „Ich schrie nur: gegenhalten, gegenhalten!“

Franziska Kreutzer vom Ruder-Club Potsdam wurde erneut U23-Weltmeisterin im leichten Doppelvierer

Franziska Kreutzer war auch am Tag nach ihrem erneuten Triumph noch völlig aus dem Häuschen. „Das war so toll und ich bin so froh, dass es wieder geklappt hat“, jubelte die Ruderin des RC Potsdam, die am Samstag im österreichischen Linz-Ottensheim wieder U23-Weltmeisterin wurde. Gemeinsam mit ihren neuen Mitstreiterinnen Ann-Catrin Leineweber (Celler RV), Julia Eichholz (RC Witten) und Clara Bergau (Hanauer RG) verteidigte die 20-Jährige im Leichtgewichts- Doppelvierer mit dem Sieg vor Australien und Großbritannien erfolgreich den 2012 im litauischen Trakai erkämpften Titel.

Bei ihrem Start-Ziel-Sieg am Samstag ließen die jungen Deutschen, die schon ihren Vorlauf souverän gewonnen hatten, auch im Finale der internationalen Konkurrenz nicht die Spur einer Chance. „Beim Warmfahren hatte ich ein ganz gutes Gefühl, weil wir uns ganz gut zusammenfanden. Als wir dann zum Start gerudert sind, spürte ich erst ein kleines Kribbeln im Bauch“, erzählte Kreutzer, die ganz vorn im Bug ruderte und die erfahrenste Skullerin des Quartetts war. „Dann sind wir aber vom Start sehr gut weggekommen.“ Kreutzer & Co. lagen schon nach den ersten 500 Metern vorn und bauten den Vorsprung anschließend auf eine Bootslänge aus. „Ich hatte auf den zweiten tausend Metern mit den Australierinnen gerechnet, aber wir haben alle Angriffe abgewehrt. Ich habe immer wieder ein paar Anweisungen rausgebrüllt. Ich schrie nur: gegenhalten, gegenhalten! Schließlich wollte ich mein drittes Gold in Folge gewinnen – und das bei mörderischer Hitze. Unsere Schlagfrau Clara musste im Ziel aus dem Boot gezogen werden, weil sie bei etwa 37 Grad im Schatten Kreislaufprobleme bekommen hatte. Wir waren alle fix und fertig – aber überglücklich, als wir vor der brechend vollen Tribüne geehrt wurden und die Hymne erklang.“

Mit Franziska Kreuzer jubelten auch ihre Eltern Patricia und Rüdiger, die ebenso aus dem heimatlichen Plötzin nach Linz gekommen waren wie ihr Freund Jannik Olsson, ein Ruderer aus Hamburg. „Wir vier sind dann am Abend zusammen schön Essen gewesen“, erzählte die Junioren-Weltmeisterin von 2011 im schweren und nun zweifache U23-Weltmeisterin im leichten Doppelvierer, die im Frühjahr ihr Abitur an der Potsdamer Sportschule absolviert hatte. „Richtig gefeiert wird heute Abend mit der ganzen Nationalmannschaft.“

Die gewann bei den U23-WM insgesamt viermal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze. Michael Meyer

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