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Horrornächte Filmpark Babelsberg, copyright Ronny Budweth.

© Ronny Budweth

Babelsberger Horrornächte: Stuntshow in Potsdam mit viel Wumms und Feuer

Bei „Demon Hunters“ geben sich viele der zahlreiche bekannten Gruselgestalten der Kino- und Fernsehwelt die Ehre. Ein richtiger Schocker ist es nicht, aber das ist auch gar nicht gewollt.

Es knallt. Eine Art Alien auf einem Motorrad düst von links nach rechts über die Bühne, verfolgt von einer Crew Geisterjäger in einem Jeep. Es knallt wieder, eine Frau wird vom Ort des wilden Geschehens meterhoch in Richtung des Publikums geschleudert. Dann tanzen Zombie-Nonnen zu einer Techno-Version des bekannten Ballett-Stücks Schwanensee und eine clownsartige Gestalt, die Horrorfilm-Fans gut bekannt sein dürfte, hüpft auf einem Einrad hin und her. Dann knallt es wieder, diesmal inklusive Feuer. Und die Show läuft noch nicht einmal seit zehn Minuten.

Die Show „Demon Hunters“ bildet den Höhepunkt der Horrornächte im Filmpark Babelsberg. An acht Abenden im Oktober und November verwandelt sich der Filmpark in ein Gruselkabinett: Eine Crew von 150 Leuten lehrt die Besucher und Besucherinnen an diesen Tagen das Fürchten, verkleidet als Vampire, Geister und andere Ungeheuer. Auch Laiendarstellerinnen und -darsteller, die vorher gecastet worden sind, machen mit. Die Abschluss-Show „Demon Hunters“ wird von der Stuntcrew Babelsberg und den Tänzerinnen und Tänzern des Vereins Rokkaz auf die Bühne gebracht.

Die Tänzer der Rokkaz haben bei „Demon Hunters“ ebenfalls ihren großen Auftritt.
Die Tänzer der Rokkaz haben bei „Demon Hunters“ ebenfalls ihren großen Auftritt.

© Ronny Budweth

Wer den Kontakt mit Aliens und schweinsköpfigen Zombies scheut, sollte sich vielleicht nicht in die erste Reihe setzen. Aber alles in allem ist „Demon Hunters“ kein richtiger Schocker, sondern eher ein spaßiges Action-Spektakel, das vor allem von dem Spieltrieb der Stuntcrew lebt.

Action statt Gänsehaut

Die Gruselreihe ist seit Jahren die mit Abstand beliebteste Veranstaltung im Babelsberger Filmpark. Sieben der acht Veranstaltungsabende sind schon seit Wochen ausverkauft, wenige Restkarten gibt es nur noch für den 3. November. Worin die Faszination der Horrornächte liegt? „Die Menschen gruseln sich offenbar gern“, meint Susanne Spatz, vom Filmpark Babelsberg. Und lehren offensichtlich auch anderen gern das Gruseln, denn: „Wir hatten bei den Monstercastings für die Horrornächte mehr Bewerber als zuvor“, sagt Spatz.

Damit sich die Besucher auch wirklich anständig gruseln, bereitet ein Team um den Horrornächte-Begründer Andrej Baranow seit Wochen die Veranstaltung vor, testet freiwillige Bewerber auf ihr Erschreckpotenzial, konzipiert mit der Stuntcrew die spezielle Horror-Stuntshow im Vulkan, plant die sogenannten Mazes, die Monsterzonen im Filmpark. Aufgebaut wurden im Filmpark zehn thematisch verschiedene Orte des Schreckens, an denen die dann 150 gecasteten Erschrecker auf die Besucherinnen und Besucher warten.  

Neu in diesem Jahr ist der Bereich „Divas Unleashed“, dort treiben im wahrsten Sinn unsterbliche Film-Diven ihr Unwesen. Im Maze „Dr Lemortes Pandemonium Eyecatcher“ ist ein verrückter Doktor auf der Suche nach jeder Menge Augen für sein Versuchslabor. 

Die Abschluss-Show „Demon Hunters“ startet an den Veranstaltungsabenden um 23 Uhr und wird von der Stuntcrew Babelsberg und den Tänzerinnen und Tänzern des Vereins Rokkaz aufgeführt. Wer den Kontakt mit Aliens und schweinsköpfigen Zombies scheut, sollte sich vielleicht nicht in die erste Reihe setzen. Aber alles in allem ist „Demon Hunters“ kein richtiger Schocker, sondern eher ein spaßiges Action-Spektakel. 

Zombie-Nonnen tanzen zu einer Techno-Version des bekannten Ballett-Stücks Schwanensee.
Zombie-Nonnen tanzen zu einer Techno-Version des bekannten Ballett-Stücks Schwanensee.

© Ronny Budweth

Stuntfrau Leandra Giese spielte das Opfer der zahlreichen Monster. Als solches ließ sie sich unter anderem auf die Motorhaube eines fahrenden Autos ketten, baumelte an einem Seil gut und gern 30 Meter über dem Boden oder ließ sich einmal hoch durch die Luft in Richtung der Zuschauerränge schleudern - wo sie allerdings sicher auf einer vorbereiteten Matratze landete.

Für die 34-Jährige ist das ein ganz normaler Arbeitstag: „Gut, also bei dem Wurf gleich am Anfang der Show, da hatte ich schon etwas Schiss. Aber wenn man’s übt, ist alles okay“, sagt sie.

Zeit zum Proben hatte das Team für die Horror-Show nur drei Wochen. Am Anfang sei die Bühne auch noch nicht ganz fertig gewesen, erzählt Giese. „Wir mussten dann drüben bei den Western-Leuten proben“, sagt sie. Am Ende hat aber doch alles geklappt: „Das ist jedenfalls ein super Job und das gemeinsame Proben hat richtig Spaß gemacht“, sagt sie. Und das, obwohl sie dem Horror-Genre privat eigentlich gar nicht so viel abgewinnen kann, wie sie verrät: „Im Film ist mir Horror eigentlich zu anstrengend. Das ist immer so nervenaufreibend“, sagt die Stuntfrau.

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