zum Hauptinhalt
Turbine-Hoffnung Yuki Ogimi. Die japanische Weltmeisterin (links), hier beim Hallenpokal 2012 gegen die Leipzigerin Lysann Schneider, will bis morgen wieder gesund sein.

© Kuppert

Sport: Hoffen auf Yuki Ogimi

Turbine Potsdam will am Samstag in Magdeburg den DFB-Hallenpokal zum sechsten Mal gewinnen

Vor knapp zwei Jahren wurden sie gemeinsam im Trikot Turbine Potsdams Deutscher Frauenfußball-Meister – am morgigen Samstag werden sie mal wieder Konkurrentinnen sein. Sowohl Turbine-Stürmerin Yuki Ogimi als auch Nadine Keßler, die 2011 von Potsdam nach Wolfsburg wechselte und dort inzwischen Kapitänin des VfL ist, wollen beim DFB-Hallenpokal in der Magdeburger Getec-Arena mit ihren Mannschaften die gläserne Trophäe holen, die Turbine bereits fünfmal und Wolfsburg noch nie gewann. Und natürlich auch die 5000 Euro, die dem Sieger an der Elbe winken.

Es wird für Ogimi und ihr Turbine- Team morgen schwer, im Kampf aller zwölf Bundesligisten um den ersten Titel dieses Jahres an die Siege von 2004, 2005 und 2008 bis 2010 anzuknüpfen. Die Potsdamerinnen, die beim Hallenpokal 2012 im Viertelfinale am SC 07 Bad Neuenahr gescheitert waren, haben es in der Vorrundengruppe B mit dem FCR Duisburg, der SGS Essen und dem VfL Sindelfingen zu tun. „Wir sind gut vorbereitet und können den Pokal holen. In der Halle gibt es aber keinen klaren Favoriten, da können alle Mannschaften gewinnen“, erklärt Yuki Ogimi, die sich selbst zur Wochenmitte allerdings mit einem grippalen Infekt herumschlug und hofft, rechtzeitig bis zum Samstag wieder fit zu sein. Schließlich spielt die japanische Weltmeisterin gern unterm Dach. In ihrer Heimat kannte sie nur Futsal – das Hallenkicken ohne Bandenbegrenzung –, ehe sie im Winter 2010 vom NTV Beleza Tokio nach Potsdam kam und den hiesigen Hallenfußball kennen und schätzen lernte. „Der macht mir richtig Spaß. Hier wird schneller und kämpferischer gespielt als in Japan, und mit Bande zu spielen ist auch sehr interessant für mich“, erzählt die 25-Jährige, die derzeit mit zwölf Treffern die Bundesliga-Torjägerliste anführt. „Jetzt in Magdeburg will ich in jedem Spiel treffen“, erklärte Ogimi. Einschließlich Finale sind insgesamt sechs Spiele für Turbine drin – laut ihrer Rechnung käme Ogimi dann auf sechs Tore, genauso viele wie am vergangenen Wochenende beim Internationalen Jöllenbecker Turnier in Bielefeld, in dem sie als beste Spielerin geehrt wurde.

In Bielefeld war Yuki Ogimi mit Turbine im Halbfinale im Neunmeterduell an Wolfsburg gescheitert und am Ende auf Platz drei gelandet, während beim zeitgleich ausgetragenen Lotto-Nordcup in Kiel – ebenfalls mit Teams aus Potsdam und Wolfsburg – Turbine im Halbfinale gegen den mit Nadine Keßler spielenden VfL 2:1 und am Ende auch das Turnier gewann. Jetzt in Magdeburg würde der momentane Liga-Tabellenzweite Potsdam bereits im Viertelfinale auf Spitzenreiter Wolfsburg treffen, wenn beide Teams Zweite ihrer Gruppen werden oder wenn der VfL Sieger der Staffel A wird, während Turbine als bester Gruppendritter weiterkommt. Ansonsten ständen sich die beiden derzeit stärksten Bundesligisten erst im Finale gegenüber – wenn sie es denn erreichten. „Jeder erwartet jetzt Titelverteidiger Frankfurt, Potsdam oder uns vorn, aber in der Halle ist alles möglich“, glaubt Nadine Keßler, für die mit dem VfL im vergangenen Jahr schon nach der Vorrunde Schluss war und deren Mannschaft nun in der Vorrunde auf den FC Bayern München, den SC Freiburg und Bayer Leverkusen trifft. In der Staffel C stehen sich der FFC Frankfurt, SC 07 Bad Neuenahr, USV Jena und FSV Gütersloh gegenüber.

Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder hofft auf den sechsten Hallentitel für Turbine, weiß allerdings: „Das ist immer ein bisschen von der Tagesform abhängig.“ Angesichts der vielen Turbine-Anhänger, die in Magdeburg erwartet werden – mindestens zwei Busse mit Fans sind avisiert –, „haben wir auch die moralische Pflicht, alles zu versuchen“, erklärt Schröder. Und: „Hoffentlich kann Yuki Ogimi spielen. Ohne sie fehlen uns 30 Prozent.“

Für den DFB-Hallenpokal meldete Turbine Alyssa Naeher und Ann-Katrin Berger im Tor sowie Tabea Kemme, Alexandra Singer, Stefanie Draws, Patricia Hanebeck, Jennifer Cramer, Maren Mjelde, Ada Hegerberg, Yuki Ogimi, Genoveva Anonma und Antonia Göransson.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false