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SV Babelsberg 03: Hoch brisant

Vor dem brandenburgischen Regionalliga-Duell zwischen den Fußballern des SV Babelsberg 03 und FC Energie Cottbus herrscht Alarmbereitschaft. Neben dem Platz wegen der rivalisierenden Fanlager. Auf dem Platz wegen des Prestiges.

Eine sportliche Brisanz hat das Brandenburg-Derby zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem FC Energie Cottbus am kommenden Freitag nicht mehr (Beginn: 18 Uhr/Karl-Liebknecht-Stadion). Der SVB ist gerade dabei, eine ansprechende Saison zu verspielen: Nach vier Niederlagen in Folge sind die Filmstädter auf Tabellenplatz sieben der Fußball-Regionalliga Nordost gefallen. Das vor der Erfolglosserie erklärte Ziel, am Ende auf dem dritten Rang zu stehen, ist kaum noch zu schaffen. Und auch in der Lausitz haben sie sich längst damit abgefunden, dass auch in der nächsten Saison viertklassiger Fußball gespielt wird. Der sofortige Wiederaufstieg in die dritte Liga ist missglückt – Jena ist bei vier ausstehenden Spielen mit elf Punkten Vorsprung nur noch für die kühnsten Träumer einzuholen.

An Brisanz ist das Spiel dennoch nicht zu überbieten. Sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen ist die Paarung von einer enormen Rivalität geprägt. „Auf das Spiel sind wir alle schon seit Wochen heiß“, sagt SVB-Torhüter Marvin Gladrow, der vor vier Jahren selbst noch beim FC Energie spielte. Die Rivalität der beiden Fanlager versetzt die Polizei übermorgen in größte Alarmbereitschaft. Die Begegnung gilt als erhöhtes Risikospiel, was den SV Babelsberg 03 als gastgebenden Verein zudem zu einem erhöhten Einsatz an Ordnungskräften zwingt. 600 bis 700 Cottbuser Fans haben sich angekündigt. Bereits vor Wochenfrist stimmte man sich in der Babelsberger Nordkurve mit Fangesängen auf den Gegner aus Cottbus ein. Im Babelsberger Kiez wurden Plakate in martialischer Aufmachung – vermummte Fans und das „O“ in Cottbus als Zielscheibe illustriert – geklebt. Der Verein hat sich von den Plakaten ausdrücklich distanziert und betont, dass sie nichts mit den offiziellen Ankündigungsplakaten des SVB zu tun haben.

Das Hinspiel gewann Cottbus deutlich

Und auch wenn beide Vereine auf der Zielgeraden der Saison ihren sportlichen Ambitionen hinterherlaufen, dürfen die Zuschauer ein unterhaltsames Spiel erwarten. Denn es geht ums Prestige. Und dem SVB auch um Wiedergutmachung der Leistung aus dem Hinspiel. Beim 0:3 im vergangenen Herbst „haben wir unser schlechtestes Saisonspiel gemacht“, sagt Gladrow in unguter Erinnerung.

Der FC Energie Cottbus kann seine Saison zumindest noch mit dem Gewinn des Landespokals versöhnlich gestalten: Im Finale am 25. Mai empfangen die Süd-Brandenburger den Ligakontrahenten FSV 63 Luckenwalde, gegen den der SVB bereits im Viertelfinale ausgeschieden war. Den Drittliga-Aufstieg hat Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz für die kommende Saison zum Ziel erklärt, dabei aber auch unmissverständlich klar gemacht, dass es dafür mehr Qualität im Kader braucht. Nicht einfach für den Lausitz-Club, der genau wie der SVB wirtschaftlich alles andere als solide aufgestellt ist. 

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